Archiv Ausgabe Juli 2012 Verschiedenes Filme

Marieke und die Männer

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Die zwanzigjährige Marieke (Hande Kondja) hat eine Obsession: Sie hat Sex mit Männern, die viel älter sind als sie, sie gibt sich ihnen hin, wo immer es geht und fotografiert ihre Körper. Das klingt schockierender als es in der diskreten, aber unverklemmten Inszenierung wirkt. Ihr Hang zu Männern, die ihr Vater sein könnten, resultiert daraus, dass sie selbst ihren Vater früh verloren hat. Die Mutter Jeanne (Barbara Sarafian) schweigt sich über den Vater und sein Ableben aus, kein einziges Foto hat sie von ihm. Aber sie hat danach auch keinen anderen Mann mehr in ihr Leben gelassen. So leben Mutter und Tochter nebeneinander her, bis eines Tages ein charmanter älterer Herr auftaucht, der in Mariekes Beuteschema passt. Doch bei der Verabredung in einem Café stellt sich heraus, dass der Herr namens Jacoby (Jan Decleir) ganz andere Absichten hat. Er ist ein alter Freund des Vaters, der mit seinen Erzählungen in Marieke längst verschüttete Erinnerungen weckt und sie in das Haus führt, in dem sie bis zum Tod des Vaters gelebt hat. Doch das ist noch nicht das Ende der Geschichte von Marieke, die in einem recht freudlos wirkenden Brüssel spielt. Freude kommt allerdings auf, wenn Jacques Brels belgische Hymne „Marieke“ erklingt.  
 
Kinostart: 28.6.