Archiv Ausgabe November 2015 Kunst, Ausstellungen Kunst

Li Songsong

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„Geschichte als Material“ > Der 1973 in Peking geborene Li Songsong gilt gegenwärtig als einer der bedeutendsten chinesischen Künstler. Seine erste Einzelausstellung in London 2013 war von Kritikern zu den Ausstellungen des Jahres gezählt worden. Nun widmet ihm erstmals auch ein deutsches Museum eine repräsentative Ausstellung, die mit über 30 großformatigen Bildern ein Querschnitt Lis Arbeiten der vergangenen anderthalb Jahrzehnte gibt. Li Songsongs spezielle Sicht äußert sich in der Fragmentierung seiner Motive, die er häufig medial vermittelten politischen und alltäglichen Fotografien entnimmt. Er schichtet seine Bilder aus einer Vielzahl rechteckiger Täfelchen, die jeweils den Fokus auf Ausschnitte, Nebensächlichkeiten, Vorder- und Hintergründe lenken. Durch den zentimeterdicken Auftrag erreicht Li Songsong einen hohen Grad von Abstraktion, der durch die Distanzierung vom vielfach bekannten Bildmotiv eine Neubewertung der Wirklichkeit als einem Schauplatz der vielschichtigsten Überlagerungen an den Tag bringt. “Everyone knows the story. The important thing is the way that you tell it.“ Dass Li Songsong die Geschichte bevorzugt in an vergilbte Fotografien erinnernden Braun- und Grautönen erzählt, in die sich allenfalls pastellene Farbflächen mischen, verleiht seinen faszinierenden Bildern überdies eine besonders kontemplative Aura.  
 
> bis 7. Februar 2016, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Lichtentaler Allee 8a, Baden-Baden, Di-So 10-18 Uhr, an allen Feiertagen geöffnet, außer 24. und 31. Dezember

Staatliche Kunsthalle Baden-Baden

Lichtenthaler Allee 8a
76530 Baden - Baden
07221 / 300763 
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