Veranstaltungskalender

Tagestipp

Martin Herrmann

Freitag, den 19.04.2024 - 20:15 Uhr
Wie man mit dem Altern spassvoll umgeht, das zeigt Martin Herrmann auf seiner amüsanten Reise zwischen bewährtem Liedgut und aktuellen Satzgebäuden. Herrmann schult zum älter werden mit Genuss, es ändert sich doch eh nichts. Man sieht die Welt jetzt einfach durch die rosarote Gleitsichtbrille. 
 
Ein geübter Beckenboden erhöht den Lustfaktor auch für Männer und bekämpft damit die Altersarmut, weil er das teure Viagra ersetzt. Herrmanns Vortragsweise ist wie gewohnt eine Mischung aus Comedy und Kabarett, Liedform und gesprochenem Text, komisch und hintersinnig. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern beim Reifen betrachtet Herrmann mit dem Blick des Menschenfreundes, des Biologen, des Soziologen und des einfachen Mannes. Soll man zwanghaft Junggebliebene belächeln oder bedauern? Herrmann macht Mut. Hinterher schreckt man auch vor der Apothekenumschau nicht mehr zurück. Oder vor dem Warmbadetag. kaho  
 
> Kabarett in der Orgelfabrik, Amthausstr. 17 – 19, Karlsruhe-Durlach, 20.15 Uhr 

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Tagestipp

Weggesperrt

Premiere

Mittwoch, den 24.04.2024 - 19:00 Uhr
DDR 1988: Als ihre Mutter einen Ausreiseantrag stellt und verhaftet wird, steckt man Anja in einen der berüchtigten Jugendwerkhöfe. Von jetzt auf gleich ist die 14-Jährige allein, gefangen zwischen hohen Mauern, schweren Eisentoren und vergitterten Fenstern. Die Jugendliche erfährt bei ihrer „Umerziehung zu einer sozialistischen Persönlichkeit“ ein System rigider Regeln und absoluter Kontrolle.  
 
Im Jugendwerkhof Torgau bestimmen Zwangssport, Akkordarbeit, das völlige Fehlen eines persönlichen Freiraums, Prügel, Arrest in Dunkelzellen und militärisches Kommando den Alltag. Anja hat nur einen Gedanken: Flucht. Der Jugendclub des Sandkorn-Theaters präsentiert den Roman von Grit Poppe über Tyrannei und Gewalt in den Jugendwerkhöfen der DDR nach der Bühnenfassung von Jacqueline Frittel. Auch am 25.4.Foto Petra Bok. -kaho  
 
> Sandkorn, Kaiserallee 11, Karlsruhe, 19 Uhr 

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Tagestipp

Effingers

Donnerstag, den 25.04.2024 - 19:00 Uhr
Gabriele Tergits Familiensaga Effingers schildert ein weites Panorama von 1878 bis 1948, beginnend im kleinstädtischen süddeutschen Handwerkermilieu über die von Fortschrittsoptimismus geprägte Gründerzeit in Berlin bis zur brutalen Entrechtung der jüdischen Familie. Deren gesellschaftlicher Aufstieg, exemplarisch für das liberale jüdische Großbürgertum des ausgehenden Deutschen Reichs und der frühen Weimarer Republik, endet im mordenden Naziregime.  
 
Atmosphärisch dicht und einfühlsam schildert Tergit Schicksal, Zeit- und Lebensumstände der Familie über vier Generationen hinweg. Tergit selbst war 1933 vor dem Naziregime geflohen. „Ich roch, dass so ein gewaltiger Hass, wenn freigegeben, zu Mord führen musste“, sagte sie später. Ihr 1951 veröffentlichter Roman blieb bis zur lobenswerten Neuauflage 2019 weitgehend unbeachtet. Die nun zu sehende Premiere der Bühnenfassung am Badischen Staatstheater stammt von Ronny Jakubaschk – der dort bereits Bertolt Brechts Leben des Galilei inszeniert hat – und von Hauke Pockrandt.  
 
> Badisches Staatstheater Karlsruhe, Hermann Levi Platz 1, Karlsruhe,
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