Archiv Ausgabe Oktober 2009 Musik Querbeet

Oi Va Voi

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> So 4.10., Kulturzentrum Tollhaus, Karlsruhe, Schlachthausstraße 1, 20.30 Uhr  

Klappe Auf präsentiert 
 
„Digital Folklore“ betitelten Oi Va Voi programmatisch ihr 2003 im SelbstverlÅag erschienenes, längst vergriffenes Debutalbum. Sechs Londoner Musiker mit jüdischem Background, die sowohl die Clubmusik der Themse-Metropole inhalierten als auch die musikalischen Traditionen ihrer Vorfahren aus dem Osten Europas und dem Orient im Blut verspürten und beides - lange vor jeder Eastern-Beats-Mode - zu fusionieren suchten. Der Bandname „Oi Va Voi“, was im Jiddischen als Ausruf der Überraschung vielleicht am ehesten mit „Meine Güte!“ zu übersetzen wäre, umschrieb damals die angemessene Reaktion auf die Band, die sich nicht als Klezmerband, sondern in der urbanen Londoner Kultur verwurzelt präsentierte. Dennoch spielen Klezmerelemente auch heute in der multikulturellen und bewusst eklektizistschen Musik des Londoner Sextetts eine bedeutende Rolle.  
Nicht zuletzt in der Instrumentierung, bei der Gitarre, Bass und Schlagzeug die Basis markieren, über der die Violine herzerweichend klagen, die Klarinette fröhlich lachen und die Trompete strahlend triumphieren können. Dazu kommt der Gesang, für den aktuell nach dem Ausstieg der erfolgreich auf Solopfaden wandelnden KT Tunstall die farbige Bridgette Amofah mit erdiger Soulstimme verantwortlich zeichnet. Mit ihr und der auf die ebenfalls auf Solopfaden wandelnden Sophie Salomon folgenden Geigerin Anna Phoebe als markanden Frontfrauen haben Oi Va Voi mit „Travelling The Face Of The Globe“ in diesem Jahr ihr viertes Album vorgelegt, das kräftig in Richtung Pop marschiert, auch wenn Schlagzeuger Josh Breslaw im Interview einräumt: „Ich glaube nicht, dass unsere Musik in das gängige Popformat der Radio- und Fernsehsender passt. Aber natürlich hätte ich nichts dagegen, wenn wir kommerziell erfolgreich würden." Für die Musikindustrie wird es dabei nicht viel zu ernten geben, haben Oi Va Voi nach zwei gescheiterten Ehen mit großen Plattenlabels doch ihre Geschäfte wieder selbst in die eigenen Hände genommen. „Es macht in der heutigen Zeit ja überhaupt keinen Sinn mehr, 85 Prozent deiner Einnahmen an andere abzugeben. Wir brauchen jetzt keine Hilfe mehr von anderen. Dafür sind wir einfach zu lange im Geschäft", sagt Breslaw, und freut sich darüber, dass seine Band nicht nur in der Weltmusikszene große Beachtung findet. „Sie beamen den Klezmer ins 21. Jahrhundert“, zaubern “traditionelle Klänge wie Klezmer und Balkan-Musik in eine höchst organische Verbindung mit Drum'n Bass, Rock und Elektronik“, „wie Filmmusik zu einem Streifen, den es (noch) nicht gibt - aber perfekt für das eigene Kopf-Kino“, so urteilen die Kritiker über das jüngste Album der Band, die allerdings erst live auf der Bühne mit exstatischen Höhenflügen ihre volle Wirkung entfaltet.  
Verlosung: Wir verlosen drei mal zwei Eintrittskarten für das Konzert von Oi Va Voi am 4.10. unter den EinsenderInnen einer Postkarte an die Klappe Auf, Stichwort „Meine Güte!“, Kreuzstraße 3, 76133 Karlsruhe. Einsendeschluss ist der 1.10..