20 Jahre AIDS-Hilfe Karlsruhe
Große Kunstversteigerung
Kunst kaufen mit Spaß und für die gute Sache - am 4. steigt im Karlsruher Schloss um 17 Uhr die große Benefizversteigerung mit Harald Schwiers als Auktionator zugunsten der AIDS-Hilfe Karlsruhe. Ab 14 Uhr können die Arbeiten von mehr als 60 in der Region verwurzelten KünstlerInnen wie Horst Antes, HAP Grieshaber, Hugi Hugel, Uwe Lindau, Markus Lüpertz, Werner Pokorny, Tina Stolt und Sybille Wagner-Quinte, besichtigt werden. Die Versteigerung ist eine der zahlreichen Aktionen, mit denen die AIDS-Hilfe Karlsruhe rund um den Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember auf sich und ihr Thema aufmerksam macht.
Seit 20 Jahren ist der Verein aktiv, gegründet 1995 in der Hochzeit der AIDS-Hysterie als Zusammenschluss einiger Engagierter. Schon nach einem halben Jahr war klar, dass die notwendige Arbeit den Rahmen einer Privatinitiative sprengt, sagt Karin Krauss, die Geschäftsführerin der AIDS-Hilfe Karlsruhe. Heute bietet die professionelle Einrichtung mit vier Hauptamtlichen ein breites Beratungs- und Betreuungsangebot von der Information in Schulen über Sozialarbeit mit MigrantInnen bis zur Angehörigengruppe. Die Leute wissen besser Bescheid als vor 20 Jahren und stellen in einer steigenden Zahl von Anrufen konkretere Fragen. Und dennoch - die Zahlen des Robert-Koch-Institutes sind ernüchternd: 1164 Menschen steckten sich in Deutschland im ersten Halbjahr 2005 mit dem HIV-Virus an, rund 20 Prozent mehr als im Vergleichs-Zeitraum des vorangegangenen Jahres. Vor allem junge Männer verdrängen die tödliche Gefahr oder halten AIDS fälschlicherweise für heilbar. Bunte Plakate mit witzigen Sprüchen genügen nicht, sagt Krauss, es geht um zielgruppenorientierte Aufklärung und Verhaltensprävention, und dies sind die Schwerpunkte der AIDS-Hilfe. Neuerdings bietet die Karlsruher AIDS-Hilfe auch die Möglichkeit einer vollkommen anonymen online-Beratung (das Portal ist zu erreichen über www.aidshilfe-karlsruhe.de).
Nach wie vor ist für die von Stadt und Land unterstützte Einrichtung Geld ein Problem. Wir könnten mehr MitarbeiterInnen brauchen, sagt Karin Krauss. Für vieles Wichtige fehlen die Ressourcen, etwa für die Kooperation mit Initiativen in Osteuropa, wo die Zahl der Neuinfektionen katastrophal ist.
Einen Informationsstand mit Verkauf der AIDS-Teddys 2005 gibt es am 1. von 12 bis 19 Uhr vor der Kleinen Kirche (wo um 19 Uhr ein Gottesdienst gefeiert wird) und von 11 bis 18 Uhr in der Sparkasse Douglasstraße. Viele SchülerInnen sammeln an diesem Tag in ihren Schulen und auf Straßen Spenden und verkaufen Rote Schleifen und Power-Bänder mit der Aufschrift Verantwortung - take care. afr