Multitalent Martin Wacker
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Das Fest und der Stadtgeburtstag und die Event GmbH
Retter des „Fests“, Stadionsprecher des KSC, Geschäftsführer der Karlsruher Event GmbH, nun auch Geschäftsführer des Stadtmarketings zur Rettung des Stadtgeburtstags, vielgefragter Moderator, Kabarettist und Journalist, Schauspieler und Familienvater, das ist nur ein bescheidener Auszug aus den aktuellen Tätigkeiten und Funktionen Martin Wackers. Alleine die Unterschiedlichkeit der Aufgabenfelder des Karlsruhers scheint ein Phänomen. Klappe Auf unterhielt sich mit dem Tausendsassa über einige seiner aktuellen Baustellen.
Wozu braucht Karlsruhe eine Event GmbH?
Wacker: Wir haben mit dem FEST in Sachen Sicherheit, Sauberkeit und Nachhaltigkeit Standards für Großveranstaltungen entwickelt, die europaweit Vorbildcharakter haben. Diese Aspekte sollen künftig auch auf andere Großveranstaltungen in Karlsruhe übertragen werden. Durch uns war es möglich, nach dem Aus für die Europahalle das Internationale Leichtathletik Meeting für den Standort zu retten. Unser innerhalb kürzester Zeit erarbeitetes Messehallenkonzept wurde vom Deutschen Leichtathletikverband als einmalig gelobt.
Tritt diese Organisation nicht in Konkurrenz zu den bestehenden lokalen existierenden Veranstaltern? Und ist eine „Eventisierung“ des Karlsruher Veranstaltungskalenders zu befürchten?
Wacker: Da wir aus dem FEST hervorgegangen sind, können die lokalen Veranstalter sicher sein, dass wir auf allen Ebenen Partnerschaft suchen. Wir verstehen uns nicht als Konkurrenz und betreiben keine Eventpolitik „von oben“. Wir sind bewusst hier auf dem Alten Schlachthof und verstehen uns als Teil der Karlsruher Kulturszene. Aber gerade im Sport haben wir in Karlsruhe gewisse Defizite, etwa bei manchen Trendsportarten, die hier überhaupt keine Plattform haben. Zum Beispiel die im Spitzensport arrivierten Rheinbrüder hätten es zweifellos verdient, hier einen ihnen gebührenden Auftritt zu haben. Wir werden uns aber nicht am sinnlosen Buhlen um Events, die es überall gibt, beteiligen.
Ein rundum gelungenes FEST 2014 liegt hinter uns. In welche Richtung ist das FEST entwickelbar?
Wacker: Wir haben einen sehr guten Ist-Zustand erreicht, und es gilt diese Größe zu bewahren. Keinesfalls etwa sollte bei der Band-Auswahl der Hauptbühne nach größeren Namen gegriffen werden. Im Gegenteil hat der Freitag mit den drei jeweils kaum Headliner-tauglichen Gruppen gezeigt, dass man auch so einen stimmungsvollen Abend gestalten kann. Die Entwicklung beim Nachtclub, wo wir ausgefallenere Künstler präsentieren, gefällt mir gut. Ich glaube, dass wir damit so etwas wie einen Umkehrtrend eingeläutet haben. Etwa 80 Prozent des Publikums kennt die Namen auf der Hauptbühne nicht und genießt trotzdem eine tolle Zeit.
Die nächste Baustelle ist der Stadtgeburtstag. Wenn es brennt, muss der Wacker her. Warum ist das wohl so?
Wacker: Das sollte man eigentlich andere fragen. Aber ich denke, dass die Leute wissen, dass ich nunmal ein 1000-prozentiger Karlsruher bin und neue Herausforderungen, die meine Stadt vorantreiben, eher als Lust denn als Last ansehe. Beim Stadtgeburtstag geht es jetzt vor allem um Motivation, das Sicheinbringen und die Entwicklung eines Wir-Gefühls. In Hinsicht auf dieses Wir-Gefühl gelte ich wohl als ziemlich authentisch.
Was bedeutet ihre neue Rolle als Stadtmarketings-Geschäftsführer im Bezug auf den Stadtgeburtstag?
Wacker: Wichtig ist jetzt, auf allen Seiten Begeisterung zu wecken und Transparenz zu schaffen. Diesen Zielen dient als eine erste Maßnahme die Eröffnung eines Infoladens auf der Kaiserstraße in der Nähe des Kronenplatzes. Hier kann man sich informieren, ins Gespräch kommen und sich ganz schlicht auch mit einschlägigen Artikeln wie Aufklebern und Ähnlichem versorgen.
Welche Akzente können Sie so kurzfristig noch setzen?
Wacker: Ich habe ein prall gefülltes Programm vorgefunden. Dies gilt es zu ordnen und strukturiert zu kommunizieren. Viele wissen noch nicht, was für ein grandioses Programm die Stadt durch die Einbindung vieler Akteure 2015 erwartet. Es gibt jede Menge Höhepunkte, dies gilt auch für den Pavillon hinter dem Schloss, mal abgesehen davon, dass es dort auch Frühsport geben soll. Aber auch in den Häusern sei es Kohi oder Staatstheater wird die Stadt 2015 glänzen damit auch viele Gäste von außen anziehen. Gerade durch den partizipativen Charakter unterscheidet sich der Stadtgeburtstag in Karlsruhe vom austauschbaren Eventzirkus.
> Sa 13. September 2014, Ausschnitte aus rastetter & wacker „Die Vierteljahrhundert-Show“ im Sandkorn Studiotheater im Rahmen der Karlsruher Theaternacht jeweils stündlich von 18:30 Uhr bis 22:30 Uhr - jf