Archiv Ausgabe November 2014 Theater, Comedy, Show Theater und Show

Verlobung im Traum

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Nahezu vergessen ist der deutsch-tschechische Hans Krása. Allein seine im Konzentrationslager Theresienstadt komponierte hintersinnige Kinderoper Brundibár findet bisweilen den Weg auf die Bühnen. Kurz nach deren Uraufführung war der jüdische Komponist nach Auschwitz deportiert und vor 70 Jahren ermordet worden. Erst zum zweiten Mal kommt nun die Oper „Verlobung im Traum“ nach Dostojewskijs Novelle "Onkelchens Traum“ auf einen deutschen Theaterspielplan. Krasa hatte das bissige Porträt einer kleinbürgerlich-repressiven Gesellschaft als Vorlage für eine musikalische Schauspielkomödie genutzt, die mitunter an Bergs "Wozzeck" erinnert und ihren Reiz aus einer Verquickung unterschiedlichster Stile vom Jazz über folkloristische Elemente und Habanera-Rhythmen bis hin zum direkten Zitat aus Bellinis Oper „Norma" zieht. Das Badische Staatstheater versteht diese verdienstvolle Wiederentdeckung auch als Beitrag zum Richard-Strauss-Jahr, indem es Musik des in Auschwitz ermordeten Krása gegen den im Repertoire befindlichen „Rosenkavalier“ des Präsidenten der Reichsmusikkammer stellt. > Badisches Staatstheater, Karlsruhe, Baumeisterstraße 11, 20 Uhr

Badisches Staatstheater

Hermann-Levi-Platz 1
76137 Karlsruhe
 
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