Jacques Doillon-Reihe
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Seit dreißg Jahren dreht Jacques Doillon Filme, mittlerweile sind es siebenundzwanzig, und immer noch ist er in Deutschland relativ unbekannt, während er in Frankreich längst zu den Etablierten gehört. Die Kinemathek Karlsruhe lädt in Zusammenarbeit mit dem Centre Culturel Franco-Allemand dazu ein das Werk von Jacques Doillon kennenzulernen. Die Filmwissenschaftlerin Anja Streiter, die gerade ein Buch über den Filmemacher vorgelegt hat, schreibt: Doillon inszeniert vom Leben die Rückseite, das Unausgesprochene und Unerlöste, er filmt die Fantasie, dass dieses Ungelebte gelebt, dieses Ungesagte gesagt werden könnte. Er filmt es nicht nur wie etwas Wirkliches, sondern wie etwas, ohne dessen Realisierung und Aussprache wir nicht leben können. Die Richtigkeit dieser Aussage lässt sich anhand der Doillon-Filme, die im Kino im Prinz-Max-Palais zu sehen sind, mit eigenen Augen überprüfen. Der kleine Gangster (2., 19 Uhr/4., 21.15 Uhr) basiert auf der Fallgeschichte eines Jungen, der eine halbe Stunde lang einen Polizisten in einem Auto mit einer Pistole bedroht hatte. Eines Tages entdeckt Marc, dass er eine ältere Schwester hat, seine Mutter ihn belügt und sein Stiefvater eine Pistole aufbewahrt. Als ein Polizist den umherstreifenden Jungen anhält, zieht er die Waffe und verlangt, im Polizeiauto zu seiner Schwester gebracht zu werden. Sein Händchen für junge Darsteller beweist Doillon auch in Ponette (7., 21.15 Uhr/9., 19 Uhr), der Geschichte eines vierjährigen Mädchens, das mit dem Tod der Mutter fertig werden muß. Victoire Thivisol wurde mit dem Darstellerpreis in Cannes ausgezeichnet, als jüngste Schauspielerin überhaupt. Kinder spielen auch die Hauptrolle in Kleine Brüder (11.,19 Uhr/13., 21.15 Uhr) , einer Geschichte vom Rande der Zivilisation, die oft genug schon am Rande der Großstädte beginnt. Etwas älter sind die Hauptdarsteller (darunter Jacques Doillons Tochter Lou) in der Dreiecksgeschichte Ich habe Dich nicht um eine Liebesgeschichte gebeten (16., 19 Uhr/18., 21.15 Uhr), in der viel geredet und wenig geliebt wird. In Raja (23., 19 Uhr/25., 21.15 Uhr), dem bislang letzten Film von Doillon und auch dem letzten Film der Doillon-Reihe verliebt sich ein reicher Franzose in Marokko in eine einheimische Gelegenheitshure. Seine Liebe wird erwidert, doch die sprachliche, kulturelle und soziale Differenz zwischen den beiden ist unüberwindbar. Die Filme sind im Original mit deutschen Untertiteln zu sehen.