Wirtschaftskomödie

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Es sind die Euphemismen, die in der Finanzmarktsprache vorherrschen und die mehr über die andauernden Finanzkrisen dieser Welt aussagen, als mancher noch so kluge Versuch einer wirtschaftswissenschaftlichen Analyse. Noch vor dem ganz großen Crash hatte sich Elfriede Jelinek als Reaktion auf Skandale um die österreichische Meinl Bank und die Gewerkschaftsbank BAWAG dem Thema Geld und Gier gewidmet. Als die Literaturnobelpreisträgerin 2009 „Die Kontrakte des Kaufmanns“ veröffentlichte, wurde dies als das Bühnenstück der Stunde gehandelt und vielfach auf die Bühne gebracht, hatte der Text durch die realen Ereignisse im Herbst 2008 doch nur an bitterer Aktualität gewonnen. Noch immer dauern die Krisen an. So schrieb Jelinek ergänzende Texte, zuletzt 2013 „Warnung an Griechenland vor der Freiheit“, und führte den ganzen Komplex zur Wirtschaftskomödie zusammen. "Ich glaube nicht, dass Literatur politisch wirken kann. Sie kann uns bestenfalls die Dinge etwas anders sehen lassen, in neuem Licht. Und bewirken, dass das Lachen (bei mir sehr wichtig) einem in der Kehle steckenbleibt, wenn einem klar wird, worüber man da lacht“, sagt Jelinek, deren Textgrundlage nun Katja Fillmann als Steinbruch dienen soll, einen erhellend lustigen Abend zu gestalten, der ein Beitrag zur großen Landesausstellung der Baden-Badener Kunsthalle zur Bildgeschichte des Geldes sein wird.(Foto: Klenk)  
 
> Fr 26. und Sa 27. Februar 2016, jeweils 20 Uhr, Theater Baden-Baden, Goetheplatz