Faustrecht
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Mit seinem Festival „Offene Welt“ landete, Tilman Gersch, der neue Intendant des Ludwigshafener Pfalzbautheaters, einen vielversprechenden Einstand. Er will die ersten Häuser national und international an sein Haus binden und startet nun als Regisseur einer ausgesprochenen Wiederentdeckung eine intensive Zusammenarbeit mit dem Badischen Staatstheater. „Faustrecht“ ist die Bühnenbearbeitung des gleichnamigen Romans von Gert Ledig, der im Nachkriegsdeutschland die Katastrophe von Stalingrad, den Bombenkrieg und die Nachkriegszeit in derart drastischer Weise beschrieb, dass seine schriftstellerische Karriere nach anfänglicher Beachtung ein baldiges Ende fand. Die erlebte Wirklichkeit war zu hart, um in einem Deutschland des aufkeimenden Wirtschaftswunders noch in Erinnerung bleiben zu wollen. Erst um das Jahr 2000 herum wurde Ledigs Romantrilogie neu veröffentlicht und nunmehr entdeckt. Der dritte Teil „Faustrecht“ handelt von existenziell verlorenen Menschen im ersten Nachkriegswinter: In den Ruinen einer Stadt teilt Rob eine Behelfswohnung mit Edel, einem Kunstmaler, kriegsverletzt an der Hand. Sie warten auf ihren Freund Hai, der einen Überfall auf einen Militärjeep plant. Dann kommt Olga in die Wohnung, die vom amerikanischen Soldaten Davis ausgehalten wird. Gut 70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs erzählt Faustrecht von den bislang wenig beachteten Widersprüchen der Nachkriegszeit in zerstörten deutschen Städten wie Karlsruhe oder Ludwigshafen. > Sa 20. und 27. Februar, jeweils 19.30 Uhr, Badisches Staatstheater, Studio, Karlsruhe, Baumeisterstraße 11
Badisches Staatstheater
Hermann-Levi-Platz 1
76137 Karlsruhe
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