Wie in der Hölle
Der 1996 verstorbene polnische Meisterregisseur Krzysztof Kieslowski hat der Nachwelt zusammen mit seinem Co-Autor Krzysztof Piesiewicz verfasste Drehbücher hinterlassen, für eine Filmtrilogie mit den Arbeitstiteln Himmel, Hölle und Fegefeuer, die nun nach und nach von verschiedenen Regisseuren realisiert werden. Regie bei Teil zwei führte der Bosnier Danis Tanovic, der sich mit der cleveren, mehrfach preisgekrönten Antikriegsfarce No Man´s Land für diese Aufgabe empfohlen hat. Mit einem imposanten französischen Star-Ensemble setzte er Kieslowskis düstere Geschichte in Szene. Im Mittelpunkt der Handlung stehen drei Frauen. Sophie (Emanuelle Beart) fängt an, ihrem Mann hinterher zu spionieren, und eines Tages hat sie den Beweis, das ihre Eifersucht begründet war. Doch sie schweigt und versucht die Ehe noch zu retten. Celine (Karin Viard) lebt ein unauffälliges, verschlossenes Single-Dasein, in das mit einem Male ein mysteriöser junger Mann (Guillaume Canet) tritt. Und da ist noch Anne (Marie Gillain), die dem wesentlich älteren, verheirateten Professor Frederic (Jacques Perrin) verfallen ist. Der hat sich auf die Affäre eingelassen, aber von seiner Familie trennen will er sich nicht. Erst nach und nach wird klar, dass Sophie, Celine und Anne Schwestern sind. Dass sie nebeneinander her leben und von einander nichts wissen, hängt mit dem Kindheitstrauma zusammen, das wie eine dunkle Wolke über ihrem Leben liegt. Das ist großes europäisches Kino, elegant inszeniert, mit symbolträchtigen Bildern und beeindruckenden Schauspielerleistungen.
Kinostart: 29. Juni