Archiv Ausgabe Dezember 2016 Kunst, Ausstellungen Kunst

Michael Langer

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Anamorphosen> Perspektivische Verzerrungen haben in der Kunstgeschichte eine lange Tradition, eines der berühmtesten Beispiele ist der durch seine Entfremdung frontal kaum erkennbare Totenschädel im „Gesandten“-Bild Hans Holbeins aus dem 16. Jahrhundert. Doch anders als bei der Verschlüsselung ging es dem in München lebenden Künstler Michael Langer, als er in der zweiten Hälfte der 60er Jahre rund 120 Zerrbilder schuf, die heute schier in Vergessenheit geraten sind. „Im verzerrten Spiegel der Kunst erscheint die Wirklichkeit unverzerrt“, diese Einschätzung Franz Kafkas hingegen kam eher in die Richtung von Langers Intentionen 1968 so formulierte: „Ich suche das Absurde schlechthin. Was dadurch sichtbar wird, sehe ich nicht voraus.“ In seinen farbkräftigen Ölgemälden zerfließen Körper und Gesichter zu bunten Farbklekserein, die zwischen Abstraktion und Figuration vermitteln und mit der Bildkultur des Banalen, der Warenwelt und der Comics kokketieren, wie es zu jener Zeit die Pop Art vorexerzierte.  
 
> bis 5. Januar 2017, Galerie Clemens Thimme, Lorenzstraße 2, Karlsruhe, Mi bis Sa 14 - 18 Uhr.

Galerie Clemens Thimme

Lorenzstr. 2
76135 Karlsruhe
 
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