Der hinterlistige Hebel
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Auf die Frage, ob man Heimat bräuchte, hätte er geantwortet: Nein. Hier auf der irdischen Welt, „haben wir keine bleibende Stätte, sondern die künftige suchen wir.“ Johann Peter Hebel hat diesen Satz aus der Bibel (Hebräer, 13,14) oft zitiert in seinen Briefen an Freunde. Für ihn war die Welt eine umfassende Fremde und das Leben eine Pilgerreise, auf der man nicht nur guten, toleranten, anständigen und mitfühlenden Menschen begegnet. Sondern auch Zeitgenossen, die notorisch bösartig sind und uns an den Kragen wollen. Im Unterschied zu vielen Gutmenschen heutzutage war Hebel Realist und davon überzeugt, dass der Mensch des Menschen Wolf sein kann. „Kommt man zu unvernünftigen Leuten, sollte man hinterlistig sein: den Wölfen entweder aus dem Weg gehen oder, wenn es nicht anders geht, ein oder zweimal mitbellen.“ Auf gar keinen Fall aber „mit ihnen beißen und anderer Leute Schafe fressen. Sonst kommt zuletzt der Jäger,“ so lautete seine „Nützliche Lehre,“ „und man wird mit ihnen erschossen.“ Der Brecht-Spezialist und Hebel-Herausgeber Jan Knopf setzt in seiner Collage „Der hinterlistige Hebel“ bekannte und unbekannte Geschichten von Johann Peter Hebel mit einer illustren Wirtshausgesellschaft in Szene. Zu den Heimattagen zeigt Knopf, dass „Heimat sich nur über die heimische Verfremdung erfahren lässt, und dazu muss man sich, wie Hebel seine Leser aufforderte, auf Weltreise begeben.“ Die Premiere ist im Ständehaussaal, weitere Aufführungen finden am 14. und 22. im Sandkorn-Studio statt. fl > Ständehaussaal, Ständehausstraße 2, Karlsruhe, 19.30 Uhr