Netviewer
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Desktop Sharing aus Karlsruhe
Einmal im Leben eine gute Idee haben, genügt manchmal. Seine beste Idee hatte Andreas Schweinbenz wohl vor fünf Jahren als er mit dem Software-Entwickler Jürgen Neumann bei einem Bier auf einer Dachterrasse beschloss, die Firma Netviewer zu gründen. Der damalige Zweimannbetrieb entwickelte sich zu einer der größten Karlsruher Erfolgsgeschichten dieses Jahrzehnts mit heute über 160 Mitarbeitern, Tendenz stark steigend.
Die Idee ist einfach, die Konkurrenz entsprechend groß: Netviewer hat ein Programm-Paket entwickelt, mit dem man sich fremde Computerbildschirme auf den eigenen holen kann. Das ermöglicht Konferenzen mit Teilnehmern, die über den ganzen Erdball verteilt sind und bei denen jeder quasi mit dem Zeigefinger etwa auf bestimmte technische Zeichnungen deuten und gar in sie eingreifen kann, während er via Telefon mit seinen Kollegen darüber diskutiert. 5000 Firmen weltweit, darunter Siemens, BMW oder SAP gehören zu den Kunden.
Auch im Alltag gewinnt Desktop Sharing an Bedeutung, denn manche Firmen bieten ihren Kunden Telefonsupport mittels Netviewer an, etwa beim Online-Banking. Wer heute bestimmte Service-Telefonnummern anruft, kann also tatsächlich sagen: Hier schauen Sie die Fehlermeldung auf meinem Bildschirm.
Was macht die Karlsruher so erfolgreich´ Unser Programmpaket ist nur 500 KB groß, es ist schnell, selbsterklärend und vor allem sicher. Microsofts Netmeeting wird aufgrund Sicherheitsbedenken oft nur firmenintern genutzt.
Netviewer bietet außerdem ein betriebsratskonformes Programm an: Es ist ausgeschlossen, dass jemand ungefragt auf den Rechner des Mitarbeiters schaut, so Schweinbenz.
Im nächsten Jahr will Microsoft ein neues Produkt auf den Markt bringen, was Schweinbenz nicht sehr bekümmert. Für die badische Variante haben sich viele Firmen auch deshalb entschieden, weil Microsoft keine individuellen Lösungen bieten kann: Wir können exakt konfigurieren, was der Kunde braucht.
Mittels strategischer Allianzen mit anderen Softwarefirmen, die Netviewer in ihre eigenen Programme integrieren, auf dass die Mitarbeiter einfacher kommunizieren können, will der 39-jährige Geschäftsführer mit seinen Angestellten immer ein Stück weiter sein als die Konkurrenz. Nebenbei bemerkt, denkt die Firma auch über ganz andere Tätigkeitsfelder nach. Welche das sind, bleibt noch deren Geheimnis. -maske