Heimspiel in der Orgelfabrik
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Zwölf Konzerte an vier Tagen - mit einem kleinen Festival, das die Vielseitigkeit der Durlacher Musikszene unterstreicht, feiert der Verein „Die OrgelFabrik – Kultur in Durlach e.V.“ sein 25-jähriges Bestehen. Seit einem Vierteljahrhundert schon sorgt der rührige Verein in einem Sommer- und einem Winter-Block für ein starkes Pfund liebenswürdiger Lokalkultur, vielfach von Durlachern für Durlacher, aber natürlich auch für die Restkarlsruher und darüberhinaus attraktiv.
1993 hatte sich der Verein formiert, um im von einer Privatinitiative vor Verfall und Abriss geretteten Industriedenkmal in der Amtshausstraße die Stadtteilkultur für Durlach zu stärken und das Gebäude einer öffentlichen Nutzung zu erhalten. „Zuvor hatten die unterschiedlichsten Initiativen zeitweise die Orgelfabrik genutzt, aber es war überhaupt nicht klar, wie das Gebäude dauerhaft genutzt werden sollte“, erinnert sich Hildegund Brandenburg, die damals für die Grünen im Durlacher Ortschaftsrat saß. „Dem damaligen OB Seiler war es ein Dorn im Auge, dass sich hier neben dem Tempel im Westen und dem Tollhaus im Osten ein weiteres alternatives Kulturzentrum etablieren könne.
Daher wollte er am liebsten dem Künstler Markus Lüpertz das Baudenkmal als Atelier schenken, doch wir fanden, das ginge ja gar nicht,“ sagt Brandenburg, die gemeinsam mit dem Ortschaftsrat-Kollegen Günther Malisius den Verein gründete, der in kürzester Zeit 60 Mitglieder hatte, und dem die Durlacher Architektin mittlerweile seit über 20 Jahren vorsteht. Mit der Stadt Karlsruhe, die die Halle vorwiegend für Kunstausstellungen nutzt, dem Kabarett Die Spiegelfechter mit eigenen Räumen im Obergeschoss und dem Sommertheater in der Orgelfabrik teilt sich der Verein die Nutzung des Kulturzentrums, wobei er in zwei Blöcken die Halle bespielt und monatlich Kleinkunst im Orgelfabrik-Salon im Nebengebäude veranstaltet. Das Zusammenspiel funktioniert, doch als ideal findet Brandenburg die Kohabitation keineswegs: „Wir können leider überhaupt nicht parallel spielen, zum einen aus akustischen Gründen, zum anderen, weil sich aus brandschutztechnischen Gründen nie mehr als 99 Besucherinnen und Besucher in der Orgelfabrik aufhalten dürfen. So können wir überhaupt nichts spontan machen, alles muss mindestens ein Jahr vorher geplant und koordiniert werden.“
Ein gutes Dutzend Mitglieder stemmen denn auch das vielseitige Programm, das mit dem sommerlichen Planetarium seinen Publikumsmagneten hat, der mehrere Tausend Besucherinnen und Besucher nach Durlach lockt. „Weil das Planetarium so sehr aufwändig ist, haben wir gedacht, dass wir zum Jubiläum mit einem Konzertreigen etwas weniger personalintensives planen. Als wir dann herumgefragt haben wurden wir schier von Musikern überrannt, die mitmachen wollten. Es gibt hier wahnsinnig viele Formationen von E bis U, und im Nu hatten wir die zwölf Bands zusammen. Wir konnten längst nicht alle Interessierten unterbringen, aber wir werden das bestimmt bald wiederholen.“
Heimspiel
So absolvieren denn am 7., 9., 12., und 16. Dezember jeweils mehrere Formationen ihr Heimspiel in der Orgelfabrik. Den Auftakt macht am Fr 7., um 19 Uhr das Trio
Anima In Musica mit Kammermusik für Streicher und Bläser und anschließend präsentiert sich ab 21 Uhr das Duo „
Die Nasen“ mit Gitarren, zweistimmigem Gesang, Megaphon, Perücken, Schifferklavier, Sonnenbrillen Musik und Comedy. Die
Swinging Grooveties eröffnen den Sonntag, um 11 Uhr mit einer Jazzmatinee, die
Folkies Schallmayer spielen ab 17 Uhr zum Workshop Bretonische Tänze, an den sich der Bretonische Abend anschließt, ehe
Cherrys Band den Tag mit Indie-60er-Beat ausklingen lässt. Badisch Blues mit
Hans Möckel und Jazzstandards mit
Suricata gibt es am 12. und den Abschluss-Sonntag am 16. bestreiten ab 17 Uhr die Gruppe
Mayi Africa mit afrikanischen Rhythmen, die Durlacher All Star Band
Blue Season und der Wahldurlacher Ex-BAP-Schlagzeuger
Jürgen Zöller mit seinem Trio.
Orgelfabrik Durlach
Amthausstr. 17
76227 Karlsruhe
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