Volker Schäfer
Beatles gezupft > Nicht nur, dass er die Menschen mit seinen
vielfach sanften Saitenklängen in andere Sphären versetzt. Betörend verziert und umspielt Volker Schäfer mit seinem virtuosen Fingerpicking anheimelnde Melodien, ohne den Blick für den Gesamtzusammenhang und den zwingenden Fluss zu verlieren. Doch der Ettlinger Musiker bringt mit seiner Saitenkunst nicht nur sein Publikum zum Träumen, er ist auch selbst ein Träumer. Allerdings einer, der die Gelegenheit beim Schopfe packt und Träume wahr werden lässt. So reiste er im Corona-Jahr 2020 nach London, um in den Abbey Road Studios den von ihm hochverehrten Beatles sein persönliches, kleines Denkmal zu setzen. An zwei Tagen spielte er auf seiner klassischen Gitarre 17 Stücke, darunter ein Dutzend Beatles-Covers, ein. Doch bei aller Ehrfurcht vor den großen Vorbildern nähert sich Schäfer sehr eigenständig den bekannten Melodien, die immer erkennbar bleiben, jedoch durch umleitende Einführungen sowie ergänzende Elemente und Nebenlinien in neuem Licht und Kontext erscheinen. Und auch die vier Schäfer-Originale müssen sich hinter den Harrison- und Lennon/McCartney-Kompositionen keineswegs verstecken, was für die eigene Handschrift und den von Klassik, Folk und Pop geprägten persönlichen Stil Schäfers spricht. Dass Paul McCartney freilich bei den Aufnahmen hereinschneite und Schäfers Interpretationen wohlwollend abnickte, das bleibt der Traum des Musikers, doch geschenkt! Der genius loci, der Geist des Ortes, an dem die Fab Four fast alle ihre großartigen Songs einspielten, wirkte hier offensichtlich alleine schon beflügelnd. -jf
> Volker Schäfer "While My Guitar Gently Weeps", CMO Music - AL!VE