Archiv Ausgabe Juli 2023 Musik Querbeet

Fest-Splitter

Das Fest am See > Seit Jahren als "Vorfest" bekannt, ist die zwanglose Opener-Woche mit vornehmlich regionalen Bands längst zu einem eigenen kleinen Festival herangewachsen. Höchste Zeit, die mit einem neuen Namen zu unterstreichen, das die Veranstaltung vom Charakter eines Aufwärmers befreit. In diesem Jahr geht es am Mittwoch, 12. Juli, mit der Inklusions-Combo Dickes Blech, Der Schumacherin & dem Herrn Müller sowie Easy Road los und endet am Dienstag, 18. Juli, mit dem SWR-Abend und Amy Sue & Friends sowie den X-Friends. Dazwischen findet sich vieles, was in der Karlsruher Musikszene Rang und Namen hat. 
 
Die Hauptbühne > Eigentlich brauchten wir in der Klappe Auf in den vergangenen Jahren kaum mehr auf das Hauptbühnenprogramm eingehen, da zum Redaktionsschluss die Tickets eh schon längst vergriffen waren. In diesem Jahr gibt es aber für alle Tage außer Samstag durchaus noch Eintrittskarten. So lohnt der Blick auf das Programm, das etwa am Donnerstag um 17.30 Uhr von der quirligen ukrainischen Rapperin Alyona Alyona eröffnet und von Rea Garvey zum Abschluss gehighlightet wird. Am Freitag gibt es mit Casper und den Leoniden Indie-Helden aus Deutschland. Nachdem am Sonntag Skinny Lister das Publikum ordentlich aufgekratzt haben, geht es mit Michael Schulte und Alvaro melodiös dem Ende entgegen. 
 
Das Familien-Fest > Nach wie vor sind die allermeisten Dinge auf dem Festgelände kostenfrei, seien es der Mobi-Rummelplatz, die DJ-Bühne, der Sportpark, die gesamte Info-Meile, sowie Feld- und Kulturbühne. Gerade auf letzterer gibt es neben Kabarett, Chanson und Quatsch mit Oropax auch zahlreiche Kinderprogramme und Familienangebote. Um mit der Familie einen schönen Tag zu verbringen, dafür braucht es beim Fest kein Ticket. 
 
Mehr Schatten > Dem Klimawandel begegnen will das Fest nicht nur durch seine immer weiter verfeinerte Nachhaltigkeitskonzepte, sondern einfach auch schon dadurch, dass die in der Günther-Klotz-Anlage eh schon raren Schattenplätze künftig den Gästen zur Verfügung stehen und Lagerflächen nicht mehr unter Bäumen "versteckt" werden. 
 
Die Feldbühne > Für nicht wenige die Bühne mit dem interessantesten Programm des Fests. Hier kann man neben viel Lokalkolorit und regionalen Heroes spannende Bands aus ganz Europa entdecken. Tipp in diesem Jahr der Sonntagabend: Da ist mit Esinam zunächst eine sehr reizvolle belgisch-ghanaische Multiinstrumentalistin zu erleben, die aus komplexen Rhythmen und poetischen Texten, Loops, Samples, Impressionen und Field Recordings einen ganz eigenen musikalischen Kosmos baut, der von traditionellen afrikanischen Grooves und Klängen zu einem visionären Electronic Afro Future Jazz führt. Anschließend kommt aus Portugal der wunderbare Club Makumba, der irgendwo zwischen Groove und Jazz, afrikanischen Assoziationen und mediterranen Klängen operiert. 
 
Das Fest goes Alter Schlachthof > Zumindest in der Günther-Klotz-Anlage spielfrei bleibt in diesem Jahr der 19. Juli, der Abend zwischen Fest am See und der Eröffnung des großen Fests. Stattdessen will sich das Fest mobil zeigen und in diesem Falle auf den Alten Schlachthof ausschwärmen, wo sich einige kulturelle Anlieger beteiligen wollen. 
 
Der Klassikvormittag > DER Kult am Sonntagvormittag beim Fest. Man kann sich etwas zum Frühstück auf dem Hügel mitbringen, oder besser gleich ein Picknick-Paket erstehen. In diesem Jahr gibt es ein Doppelprogramm mit der Kammerakademie Nordbaden – dem neuen FEST Klassik-Orchester, und dem Young Classic Sound Orchestra.