Miriam Cahn
Die 1949 in Basel geborene Tochter eines aus Nazideutschland geflüchteten Juden nimmt in ihrem Werk wiederholt Bezug zur weltpolitischen Situation. Sie schätzt an der Kunst, wie sie sagt, „dass man eine Art Mitbeteiligung zeigen kann, ohne in Politkitsch zu verfallen“. Als Künstlerin, für die auch das Private politisch ist, wendet sie sich unter anderem Themen und Motiven zu, die in der von Männern geprägten Kunstgeschichte kaum oder gar nicht behandelt wurden, etwa Gebärenden. Vielfach setzt die Schweizer Zeichnerin und Malerin den Menschen in ihren Gemälden in eine Verlorenheit signalisierende Weite, die Bilder deuten auf Flucht und Gewalt, Krieg und Erniedrigung – so ausdrucksstark wie verunsichernd. Die Ausstellung an zwei Atelierorten präsentiert in der Klauprechtstraße über 50 Skizzenhefte, die von 1975 bis 2022 entstanden sind und die Gedankenwelt der Künstlerin spiegeln; in der Körnerstraße ist neben aktuellerer, meist großformatiger Malerei die neue Rauminstallation „Herumliegen“ zu sehen.
bis Fr 21. Juli 2023
Galerie Meyer Riegger
Klauprechtstrasse 22 und Körnerstraße 45
Karlsruhe
Di–Fr 11:00–18:00 Uhr
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Bild: Miriam Cahn, Öl auf leinwand