Archiv Ausgabe April 2007 Verschiedenes Meldungen

Pink Cream 69

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Neues Album zum Geburtstag

Kosta Zafiriou ist da ganz ehrlich: „Klar, wir haben gehofft und geträumt, dass wir innerhalb von einigen Jahren reich und berühmt werden. Das war schon die Vorstellung. Ich hab’ mich in einer Villa mit Pool in Florida gesehen...“. Da muss er dann doch grinsen, der Drummer von Pink Cream 69. Spaß beiseite: „Nein, man hat keine langfristige Karriere geplant, sondern immer nur für den nächsten Schritt gearbeitet“. Ist es wirklich schon 20 Jahre her, als Kosta die lokalen Medien mit einem handgeschriebenen Brief um Aufmerksamkeit für die beigelegte Demokassette seiner neuen Band bat´  
Im August 1987 kamen die Herren Andi Deris, Kosta Zafiriou, Dennis Ward und Alfred Koffler zum ersten Mal im Proberaum als Band zusammen. Und spielten genau die Musik, die sie machen wollten: Energiegeladenen Hardrock mit starken Melodien und gut geföntem Haar. Ende 87 gab es die ersten Konzerte, eine Mischung aus Covers von Rainbow, Ratt, oder Mötley Crüe und eigenem Material. Im September 1989 dann der „Major Deal“, drei Jahre später dann Japan.  
 
Damals waren sie Mainstream – und heute´ „Ganz klar, heute sind wir Underground“, sagt Kosta. Der zwar keinen Pool in Florida hat, aber in Karlsruhe durchaus glücklich ist. Die bespielten Hallen sind kleiner geworden, aber es ist immer genügend Publikum da, das sich begeistern kann. Wer die Band einmal auf der Bühne gesehen hat, weiß, dass sie brennt. Die Musik ist im Prinzip die gleiche geblieben. Wenn Kosta und Sänger David Readman (der 1994 den zu Helloween abgewanderten Andi Deris ersetzte) zurückblicken, sind sie sich einig: „Das klingt heute alles reifer, wir spielen einfach songdienlicher. Man muss nicht mehr ständig zeigen, was man alles drauf hat.“ Und auch nicht in den Texten ständig gängige Hardrock Klischees abarbeiten: „Mittlerweile sind wir ab und zu etwas politisch“, kein Wunder, wenn fünf Bandmitglieder (seit 2003 ist als zweiter Gitarrist Uwe Reitenauer dabei) vier verschiedene Reisepässe haben. „Aber für Balladen – da gibt’s nur ein Thema: Love“, sagt ist David und schaut dabei ganz unschuldig. 
 
Die neue, zehnte Platte (erschienen am 23. März beim italienischen Melodic-Label Frontiers Records) zum 20jährigen Bandjubiläum, hält genau, was ihr Titel verspricht: „In10sity“. Mag man auch das Wortspiel ein wenig flau finden – der echte Fan weiß damit genau, was ihn hier erwartet. Solides Handwerk, eingängige Melodien und brüllende Gitarrenpower. „Ich finde die neue Platte deutlich gitarrenlastiger“, meint David. Stimmt – teilweise. Sie haben sich aber auch nicht gescheut, eine poppige Nummer wie „Crossfire“ für ihre Bedürfnisse aufzudonnern. David Readmans Stimme packt immer den Spagat zwischen „schön“ und „Rock-Sau“. Es mag an seiner musikalischen Sozialisation liegen. Das waren einmal die Beatlers, aber dann begegnete dem damals 17jährigen „1987“ von Whitesnake, und er hatte in David Coverdale seinen Meister gefunden. Wobei er alles andere als ein Coverdale-Plagiator ist.  
 
Fragt man die Musiker nach ihren persönlichen Highlights der langen Bandhistorie, hat das vor allem mit verschwitzten Konzerten zu tun: „Sweden Rock 2004. Wir waren schon mittags dran, es hat angefangen zu regnen, David ist raus nach vorne mitten in den Regen, in wenigen Minuten hatten wir 8 bis 10.000 Leute auf den Beinen“, erzählt Kosta. Für den Drummer mit griechischen Pass war natürlich ein Festival-Konzert in Athen die Krönung. Im Juli werden die Karlsruher die Möglichkeit haben, die Band (zum zweiten Mal nach 1988) auf dem „Fest“ in der Klotz Anlage zu sehen. - tz