Andy Warhol u.a.
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"Nehmen wir an, du wolltest ein Bild für 200.000 Dollar kaufen. Ich meine, dass du das Geld an eine Schnur binden und an die Wand hängen solltest. Wenn dann jemand zu dir zu Besuch käme, wäre das erste, was er sähe, das Geld an der Wand". Andy Warhols lakonische Affirmation, nachzulesen auf Seite 122 seines Buchs "The Philosophy of Andy Warhol from A To B and back again", liest sich wie das Konzentrat eines Handbuchs für Eventmanager. Ob es sich, wie Bazon Brock mutmaßt, bei Andy Warhols Kunst um Schweijkiaden handelt, die durch 150-prozentige Übererfüllung ein nicht mehr auflösbares Verwirrspiel zwischen Kunst und Kommerz in Gang setzen oder ob das bewusst "Bedeutungslose" seiner Bilder die Kunst von ihrer "kritischen" Haltung befreit, muss offen bleiben. Ob Ein-Dollar-Note, Campbell´s Suppendosen oder Mao-Porträts - Andy Warhol verwandelte alles in einen Fetisch.
Was Warhol in Kunst verwandelte, ist, wie jeder Fetisch, bedeutungslos und von absolutem Wert zugleich. Deshalb lautet Warhols Botschaft: Die Macht der Bilder hängt vom Menschen selbst ab. Auch wenn die Bilder (wie in der Werbung) leer und banal sind, das Entscheidende ist das Verlangen nach einem Bild. Allerdings: Im leeren Raum des Verlangens sind die Plätze teuer.
(Warhol, Rauschenberg, Lichtenstein, Twombly, Kiefer, Die Sammlung Erich Marx in Baden-Baden, Museum Frieder Burda, Lichtenthaler Allee 8b Di-So 11-18, Mi 11-20 bis 07.10.07)