Stefanie Geiger>Der Eisfürst
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Alt geworden erzählt eine Mutter ihrer Tochter die Geschichte ihrer Liebschaften. Da ist Sven und dessen seltsames Alter ego Karmuel, und da ist der Eisfürst, der in Mariannes Leben platzt, eben jene Tochter zeugt und wieder entfleucht: Meinen zukünftigen Vater umgab eine Aura von Minusgraden, und seine Stimme klirrte vor gebändigter Kraft. Die Tochter, zugleich Erzählerin, lernt ihren Vater jedoch erst 30 Jahre später kennen. Inzwischen ist er Herrscher über viele Angestellte einer Eisfabrik auf Sylt. Er läßt seine Tochter anreisen, um ihr die Firma zu vermachen. Den Showdown zwischen Vater und Tochter auf den letzten Seiten des kleinen Romans erzählt Stefanie Geiger ebenso packend wie die vom Vater erzählte Variante der Liebesgeschichte zwischen ihrer Mutter und dem Eisfürsten - es ist eine ganz andere Geschichte. Das Debut der 1973 geborenen Autorin ist aber mehr als die Auflösung von Beziehungsrätseln. Der Eisfürst fesselt mit seinen vielen kleinen, surrealen und märchenhaften Episoden, wobei die Figur der antriebslosen Tochter seltsam blass erscheint im Gegensatz zu Nebenrollen wie etwa die Käufer des Hauses der Mutter. Der Eisfürst ist ein eigenwilliges Debut einer ohne Zweifel begabten jungen Autorin. maske
> Verlag C. H. Beck, 120 Seiten, 14,90 Euro