Elektromagnetische Phänomene in der Städt. Galerie
Wird durch eine Spule mit einem Kern aus Weicheisen elektrischer Strom geschickt, kann man ein magnetisches Feld erzeugen. Nur wenige Karlsruher wissen, was 1886 am Physikalischen Institut der Technischen Hochschule Karlsruhe an der Kaiserstraße passierte und eine Revolution einleitete: Dem Physiker Heinrich Hertz (1857-1894) gelang es erstmals - mit denkbar einfacher Gerätschaft - elektromagnetische Wellen von einem "Sender" zu einem "Empfänger" zu "übertragen". Er hatte nämlich bei seinen Experimenten herausgefunden, dass elektrische Wellen denselben "optischen" Gesetzen wie Lichtwellen gehorchten. Damit hatte er das Tor zur drahtlosen Kommunikation aufgestoßen. Seine Arbeit, Thesen und Studien werden anhand von Dokumenten und Versuchsaufbauten in der Städt. Galerie vorgestellt und bieten einen anschaulichen Zugang zum Phänomen des Elektromagnetismus. Darüber hinaus werden Arbeiten von 9 kanadischen Künstlern gezeigt, die sich mit elektromagnetischen Phänomenen auseinandersetzen bzw. deren Wirkungsweisen auf die menschlichen Körper. Die Mehrzahl der ausgestellten Kunstwerke beziehen sich auf das Werk des Erfinders und Physikers Nikola Tesla (1856-1943), der auch schon Josef Beuys zu seiner "poetischen Physik" bzw. zu seiner Aktion "Manresa" anregte. - Franz Littmann
(Resonanzen. Körper im elektromagnetischen Feld Das ZKM zu Gast in der Städt. Galerie, bis 9.10.)