Archiv Ausgabe Mai 2009 Verschiedenes Lesungen / Vorträge

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Karlsruhe und Halle an der Saale sind seit 22 Jahren Partnerstädte. An diese Partnerschaft erinnert ein nicht gerade besonders reger kultureller Austausch. Am 5. sind zwei Autoren vom Förderkreis der Schriftsteller in Sachsen-Anhalt zu Gast im Literaturhaus im Prinz-Max-Palais. Der Vorsitzende des Förderkreises Ronald W.Gruner, derzeit Stadtschreiber in Halle, stellt „seltsame Geschichten in Lyrik und Prosa“ vor. Rolf Krohn schreibt Romane und Erzählungen im Grenzbereich von Historie und Science-Fiction. Der Eintritt zu der Lesung ist frei.  
Über die Buchverlage als „Die Inseln in der Medienlandschaft“ spricht Burkhard König, Herausgeber der Reihe „rowohlts enzyklopädie“, am 8. im Karlsruher Literaturhaus. In seinem Vortrag stellt er die Frage nach der Rolle des guten, alten Buches in einer sich ständigen verändernden Medienlandschaft und angesichts neuer technischer Entwicklungen wie dem E-Book. Auch hier ist der Eintritt frei.  
Denis Scheck stellt im Fernsehmagazin „Druckfrisch“ erfrischend unkonventionell Bücher und ihre Autoren vor. Am 11. kommt er ins Literaturhaus, um für einen Lieblingsautor von ihm, den US-Amerikaner David Foster Wallace, zu werben.  
 
Der Förderpreis des Hermann-Hesses-Preises, den er 1994 für den Roman „Feuerland“ erhielt, markierte so etwas wie den Beginn der steilen literarischen Karriere von Arnold Stadler (26. , Literaturhaus), die ihm noch einige weitere Preise, darunter 1999 den Georg-Büchner-Preis bescherte. Sein neuer Roman „Einmal auf der Welt. Und dann so“ ist eine überarbeitete Fassung seiner biografischen Trilogie „Ich war einmal“, „Feuerland“ und „Mein Hund, meine Sau, mein Leben“. Die Lesungen von Scheck, Du Mont, Hermann und Stadler sind Gemeinschaftsveranstaltungen der Literarischen Gesellschaft und der Stephanus-Buchhandlung.  
Gerlinde Hämmerle, die ehemalige Karlsruher Regierungspräsidentin, ist auch im Ruhestand noch ganz schön umtriebig. Am 8. (19 Uhr) gestaltet sie zusammen mit der Combo Symbatico einen Abend mit den unverwüstlichen Texten von Erich Kästner. Der Eintritt zu der Veranstaltung im großen Saal des Begegegnungszentrums Grötzingen (Niddastrasse 9) ist frei. Spenden sind aber erwünscht, denn alle Einnahmen fließen der Hanne Landgraf Stiftung zu, die sich um arme Kinder in der Region kümmert. Das ist wohl auch im Sinne des Kinderfreundes Kästner.  
Gerlinde Hämmerle moderiert auch eine Buchpräsentation am 15. (19.30 Uhr) im Lesecafé der Stadtbibliothek (Ständehaus). Der Sozialdemokrat Adam Remmele (1877-1951) gehört zu den wenigen politischen Lichtgestalten der Weimarer Republik, der Müllersohn stieg zum Innenminister des jungen Landes auf und versucht seine Vorstellung von einer sozialen Demokratie beim Aufbau einer neuen Gemeindeordnung und des Polizeiwesens in die politische Praxis umzusetzen. Unter dem NS-Regime überlebte er KZ-Haft und allerlei Schikanen. Günter Wimmer hat dem Karlsruher Ehrenbürger eine umfangreiche Biografie gewidmet, in der viele Selbstzeugnisse von Remmele eingeflochten sind. „Adam Remmele – Ein Leben für die soziale Demokratie“ ist gerade im Verlag Regionalkultur in Ubstadt erschienen. Günter Fischer, der ehemalige Stadtrat und Landtagsabgeordneter der SPD, stellt den Autor vor, einen gelernten Pädagogen, der schon mit einigen stadtgeschichtlichen Publikationen und als Sprecher des Netzwerks gegen Rechtsextremismus in Erscheinung getreten ist.  
Auf Platz Zwei der SWR-Bestenliste stand die „Hundenovelle“ von Marion Poschmann, die Schilderung einer seltsamen Mensch-Tier-Symbiose, vor ein paar Monaten, als sie der mittlerweile verstorbene Literaturkritiker Jörg Drews in den höchsten Tönen lobte: „Jeder Satz ist ganz einfach und das Ganze ist unheimlich“. Marion Poschmann, die zuvor vor allem als Lyrikerin wahrgenommen wurde, ist am 6. (19 Uhr) zu Gast im Blauen Salon der Karlsruher Hochschule für Gestaltung (HfG). Nicht weit vom Stamm gefallen ist Nora Gomringer, die Tochter von Eugen Gomringer, einem der Begründer der Konkreten Poesie. Ihr lyrisches Talent tobte sie auf diversen Poetry-Slam-Treffen aus, ihre Texte sind Sprechtexte, die zwar auch gelesen werden können, ihre ganze Wirkung aber nur richtig entfalten, wenn sie laut gelesen werden, am Besten von ihr selbst. Am 27. (19 Uhr) im Blauen Salon gestaltet sie eine Performance mit Texten aus ihrem im Herbst 2008 erschienenen Band „Klimaforschung“. Der Eintritt ist, wie immer bei dieser Lesereihe, frei.  
Ein Literaturperformer, der aus Poetry Slam-Bereich kommt, ist auch der Karlsruher Maurice Meijer, der sich selbst den Künstlernamen Maurice Moel gegeben hat. Unter diesem Namen erscheint beim Packpapierverlag (Osnabrück) sein erster Gedichtband, den er am 9. (21 Uhr) in der Bento-Bar (Werderstr.35) vorstellt. „Maurice liest und spricht, gibt Worten Klang, Geschichten Ewigkeit“ heißt es in der Ankündigung. Schöner hätte ich es auch nicht sagen können. 
Jan Weiler hat vor sechs Jahren mit dem Roman „Maria, ihm schmeckt´s nicht“ äußerst erfolgreich literarisch debütiert, seitdem ist ihm Erfolg treu geblieben,. Am 25. (20.30 Uhr) liest er im Tollhaus aus seinen Romanen und aus dem Band „Drachensaat“, in dem seine „Stern“-Kolumnen versammelt sind.  
Mit dem Krimi „Tannöd“, der gerade verfilmt wurde, hat Andrea Maria Schenkel vor zweieinhalb Jahren die Bestsellerlisten erobert. Ausgehend von einem wahren Verbrechen erzählt sie multiperspektivisch und sachlich-nüchtern von einem grausigen Verbrechen. Dieses Verfahren ist auch bei ihrem zweiten, ebenfalls erfolgreichen Roman „Kalteis“ gewidmet. Ihrem dritten, vor kurzem erschienen Buch „Bunker“ liegt kein wahrer Fall zugrunde. Eine junge Frau wird von der Arbeit kommend verschleppt und in einem Bunker gefangen gehalten. Was will der Entführer, der ihr irgendwie bekannt vor, von ihr´ Am 6. (20 Uhr) liest Andrea Maria Schenkel im Lesecafe der Stadtbibliothek (Ständehausstr.2)  
Veranstaltungsbeginn ist, wenn nichts anders angegeben, 20 Uhr. -ko