Der Ausflug nach Baden-Baden
Es lohnt sich. Im August. Wie schon in der Juli-Ausgabe von KLAPPE AUF berichtet, kann man im Frieder-Burda-Museum nachvollziehen, was Max Beckmann 1935 und 1937 vor Augen hatte, als er sich im damals berühmten Sanantorium Dr. Dengler von den Kränkungen der Nazis erholen musste. Insgesamt über 40 Arbeiten: großartige Kunstwerke. Auch wenn Beckmann scheinbar Einfaches malte, blieb er immer souverän und achtsam für das, was man nicht sieht.
Gleich nebenan präsentiert die Kunsthalle Baden-Baden bis 25.9. die Ausstellung "Das Heilige und der Leib - Schätze aus dem Nationalmuseum Warschau". Ihr Ausgangspunkt ist die Frage, welchen Sinn Epiphanie und Offenbarung in einer Zeit noch haben, in der das Versprechen der restlosen Enthüllung der nackten Wahrheit mit einem allmählichen Erlahmen der Seh- und Schaulust einhergeht. Bilder, die vor dem Licht der Aufklärung gemalt wurden (u.a. Lucas Cranach, Adam und Eva, Adriaen de Vries, Christus an der Geißelsäule) werden mit Werken des 19., 20. und 21. Jhs. konfrontiert (u.a. Artur Zmijewski, Auge um Auge, 1998).
Auch einige Karlsruher Künstler (u.a. Stephan Balkenhol, Johanna Helbling-Felix, Frank N. Hoffmann, Katalin Moldvay, Wolf Pehlke, Eva Schaeuble, Christoph Temple) sind dabei, wenn zum 50. Jubiläum der Gesellschaft der Freunde Junger Kunst in Baden-Baden "Flagge zeigen" angesagt ist. Zu sehen sind (noch bis zum 21.8.) sowohl Kunstwerke in der Ausstellung im Alten Dampfbad als auch Flaggen im Stadtraum.
(Aktuelle Hinweise zur Führungen und Jubiläumsveranstaltungen unter www.gfjk.de).
Gedankenspiele von Moon-Kwan Park werden im Heinrich-Strobel-Haus des SWR ausgestellt. Gut die Hälfte seines bisherigen Lebens hat Moon-Kwan Park in Deutschland verbracht, die andere Hälfte dort, wo er geboren ist: In Südkorea. Doch der 42-jährige Karlsruher Künstler fühlt sich keineswegs als Zerrissener zwischen den Kulturen. Beziehungsweise: Er bewältigt die Zerrissenheit produktiv. Indem er viele seiner Arbeiten in zwei Hälften teilt. In Östliches und Westliches, Erinnerungen an seine Kindheit und spontane Empfindungen im Hier und Jetzt. - Franz Littmann
(Moon-Kwan Park, Gedankenspiel, Heinrich-Strobel-Haus, Baden-Baden, Hans-Bredow-Str. 8)