Archiv Ausgabe Oktober 2009 Verschiedenes Lesungen / Vorträge

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Ein volles Programm bietet das Literaturhaus im Prinz-Max-Palais im Oktober.  
Friedrich Christian (F.C.) Delius erzählt in seinem neuen Roman „Die Frau, für die ich den Computer erfand“ die Geschichte von Konrad Zuse (1910-1995, der 1941 den ersten Computer der Welt gebaut hat, und der Frau, die ihn dazu inspiriert hat. Delius schöpft seine Geschichten aus dem Fundus der deutschen Geschicht (6.Okt).  
Seinen neuen Roman „Hirngespinste“ stellt Markus Orths am 20. vor. Martin Kranich, der Antiheld aus Orths´ Erfolgsbuch „Lehrerzimmer“ steigt aus dem Schulbetrieb aus und in den Literaturbetrieb ein. In beiden Betrieben kennt sich Orths prima aus. Darin erschöpft sich dann auch schon die Ähnlichkeit zwischen dem Autor und seiner Romanfigur.  
Ulla Hahn und Anna Katharina Hahn sind nicht miteinander verwandt. Die eine, Ulla, liest am 28., die andere am 29. im Literaturhaus. Ulla Hahn (Jahrgang 1946) hat als Lyrikerin Furore gemacht, dann aber vor allem mit ihrem autobiografischen Roman „Das verborgene Wort“ gezeigt, dass sie auch erzählen kann. Ihr neues Buch „Aufbruch“ ist die Fortsetzung der Geschichte von Hilla, die dem rheinischen Wohnküchenmief zu entkommen sucht.  
Anna Katharina Hahn stellt in ihrem Debütroman „Kürzere Tage“ bürgerliche Existenzen in einem besseren Viertel von Stuttgart vor, die sich auf dem dünnen Eis der Zivilisation bewegen und ihre Ängste und Abgründe zu verbergen suchen. Der Roman steht auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises.  
Mit Amos Oz ist am 12. der wohl bedeutendste israelische Autor zu Gast im Literaturhaus. Der Nobelpreis-Anwärter Oz stellt sein gerade erschienenes Buch „Geschichten aus Tel Ilan“ vor, ein Zyklus von Erzählungen aus einem kleinen Ort im Norden Israels.  
Der ehemalige Bundesinnenminister Gerhardt Baum ist ein Stachel im Fleisch seiner Nachfolger. Mehrmals hat er vor dem Bundesverfassungsgericht verfassungswidrige Gesetzesvorhaben zu Fall gebracht. Seine neue Streifschrift, die er am 26. im Literaturhaus zu Gehör bringt, trägt den programmatischen Titel „Rettet die Grundrechte“.  
 
Schwäbische und badische Autoren haben einen bedeutenden Beitrag zur deutschen Literaturgeschichte geleistet: Schiller, Hölderlin, Hebel u.v.a. Die „kleine Landesbibliothek“ des Klöpfer & Meyer-Verlags rückt die reichhaltige Literaturgeschichte des Landes ins rechte Licht. Der bekannteste Kulturwissenschaftler des Landes, Hermann Bausinger, der SWR-Kulturredakteur Werner Witt und Verleger Hubert Klöpfer stellen die Reihe am 1. Oktober im Literaturhaus, Karlstr.10, vor.  
 
Das Tollhaus (Schlachthausstr.1) macht im Oktober dem Literaturhaus Konkurrenz mit Auftritten des populären Kolumnisten Axel Hacke (13., 20.30 Uhr), einen der besten Krimiautoren deutscher Zunge, Wolf Haas (17.), und einem nicht ganz ernstzunehmenden Schiller-Abend (11.) mit der Schillerban.de, bestehend aus Kristian Bader, Michael Ehnert, Hilmi Sözer und dem Pianisten Jan Christoph Scheibe.  
 
Wenn verbale Grobmotoriker wie Mario Barth Stadien und Fernsehzeiten füllen, dann stellt sich schon die Frage nach dem geistigen Zustand der Nation. Der ehemalige Stern-Chefredakteur und Sachbuchautor Michael Jürgs zeigt, wie es so weit kommen konnte und wohin das führt. Am 7. stellt er sein Buch „Seichtgebiete“ und seine Thesen im Veranstaltungssaal der Stadtwerke Ettlingen (Hertzstr.33) vor. Der Veranstalter „Die Buchhandlung“ in Ettlingen hat im Monat Oktober noch andere Pfeile im Köcher. So bringt am 21. der Autor und Geologe Jochen Hemmleb Licht in den Fall des 1924 abgestürzten Himalaya-Pioniers Mallory. Am Abend davor (20.) liest der Unternehmer Hans Wall am selben Ort aus seiner Autobiografie „Aus dem Jungen wird nie was“. Tatsächlich waren die Zukunftsaussichten für den jungen Hans Wall (Jahrgang 1942) denkbar schlecht, nach Hauptschule und Jugendarrest schien der Weg nach unten vorgezeichnet. Tatsächlich aber ist aus Hans Wall ein erfolgreicher Unternehmer geworden, der mit einem von ihm entwickelten Konzept der Stadtmöblierung ein erfolgreiches millionenschweres Unternehmen aufgebaut hat.  
 
 
Wolfgang Welsch (Jahrgang 1944) landete 1964 in den Stasi-Knast, 1971 wurde er freigekauft. Heute lebt er im badischen Sinsheim. Im Bürgersaal des Rathaus Waldbronn (Marktplatz 7) liest er am 1. aus seiner Autobiografie „Ich war Staatsfeind Nr. 1“, die als Vorlage für den Fernsehfilm „Der Stich des Skorpion“ diente, und aus seinem neuen Buch „Die verklärte Diktatur“. 
Die Ex-Karlsruherin Michaela Vieser hat ein Jahr in einem buddhistischen Kloster in Japan zugebracht. Ihr Erlebnisbericht „Tee mit Buddha“ ist ebenso erheiternd wie erhellend. Am 16. (19.30 Uhr) liest sie in der Buchhandlung Literadur (Karlsruher Str.84/1) in Pfinztal. 
Angekündigt ist es schon, das neue Buch von Harald Hurst. Vielleicht gibt er einige Kostproben daraus zum Besten, wenn er am 7. (20.15 Uhr) zusammen mit Gunzi Heil im Beim Schupi (Durmersheimer Str.6) und am 17. (20.30 Uhr) gemeinsam mit dem Ensemble des Gitarristen Volker Schäfer in der Stadthalle Ettlingen auftritt.  
Auch die Thalia-Buchhandlung in der Kaiserstr.167 hat wieder ein reichhaltiges Programm. Unter anderem lesen hier jeweils um 20.15 Uhr am 6. Friedrich Ani aus „Totsein verjährt nicht“, am 14. Roland Lang aus „Tod eines Kuckucks“, am 15. Claudia Mummert aus ihrem Karlsruhe-Thriller „Der Blutfänger“ und am 21. Lukas Hartmann aus „Bis ans Ende der Meere“.  
Veranstaltungsbeginn, wenn nicht anders angegeben, ist 20 Uhr. -ko