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Filmreihe der Kinemathek im Badischen Kunstverein

Im August setzt die Kinemathek ihre von der Rolle aus dem Rahmen fallende Filmreihe im Badischen Kunstverein fort und zeigt bewusstsein- und horizonterweiternd Dokumentarisches und Fiktives über Grenzüberschreiter, Tagträumer, Rauschhafte, Rituelle, Besessene und manisch Verspielte. Jeweils von Dienstag bis Samstag gibt es lohnenswerte Begegnungen mit fremden Kulturen, einflussreichen Avantgardisten, einzigartigen Künstlerpersönlichkeiten und filmischen Experimenten. Darunter kurze Filme von Kenneth Anger (26.) oder Maya Deren (11.), auf die sich später Filmemacher wie Martin Scorsese oder David Lynch beziehen, die LSD-Ode „The Trip“ mit dem Easy-Rider-Gespann Dennis Hopper und Peter Fonda aus dem Jahr 1967 (11.) sowie der reflexiv-poetische Streifen „Sie stand so lange im Scheinwerferlicht“, in dem der französische Filmemacher Philippe Garrel 1984 das Filmemachen und dessen Drumherum in den Mittelpunkt stellt (18.). Nach Afrika, zu Schamanen, den Besessenheitszeremonien der Hauka und den Opfern, mit denen ein Dorf am Niger den Zorn der Götter zu besänftigen sucht, führen am 4. und 5. die Filme von Mansur Sora Wade und dem Franzosen Jean Rouch, nach Lateinamerika zu den Mythen der Menschen am Fluss Orinoko oder ins Brasilien der 60er Jahre führen am 10. „Orinoko - Nuevo Mondo“ und „Land in Trance“ am 14., in dem Cinema Novo-Vertreter Glauber Rochas gesellschaftliche Zusammenhänge und politische Visionen schonungslos in Frage stellt. Jem Cohens Dokumentarfilm „Benjamin Smoke“ schließlich bringt am 17. die Begegnung mit dem 1999 im Alter von 39 Jahren gestorbenen Robert Dickerson alias Benjamin Smoke aus Atlanta, der seine Existenz als Drag Queen, Sänger und Musiker auf der Grenze zwischen Außenseitertum und Gesellschaft, AIDS und Drogen, Schwulsein und der Sehnsucht nach einem „normalen“ Leben mit seiner Band Smoke und einer wilden Mischung aus Country und Punk in einen wundersamen Soundtrack brachte.