Neues Karlsruher Lesebuch

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Das Karlsruher Lesebuch hat Tradition. Das erste erschien 1980 im Fächer-Verlag, das zweite 1988 im G.Braun-Verlag, das dritte zehn Jahre später im Verlag Röser. Das neue Karlsruher Lesebuch, das von Matthias Kehle in Zusammenarbeit mit dem Verleger Thomas Lindemann herausgegeben wurde, ist ein würdiger Nachfolger. Bei über sechzig Autoren mussten die Texte kurz gehalten werden, was dem Unterhaltungswert des Büchleins gut bekommt. Neben vielen alten Bekannten wie Harald Hurst, der mit drei seiner schönsten Gedichte vertreten ist, Walter Helmut Fritz, Ulrich Zimmermann und natürlich Matthias Kehle selbst, der Karlsruher Krimischreiberszene in Gestalt von Wolfgang Burger, Eva Klingler, Claudia Mummert und der Mundartliteratur (z.B. Puschner, Liebscher) werden auch renommierte Autoren präsentiert, deren Verbindung mit Karlsruhe nicht (oder nicht mehr) allen präsent sein dürfte: Jürgen Lodemann, Ady Henry Kiss, Martin Gülich, Bernd Hettlage, Silke Scheuermann und Stan LaFleur, dessen Rüppurr-Poeme zu meinen Favoriten gehören. Auch unter den Texten unbekannter Autoren, die den Herausgebern zugesandt wurden, ist so manche Entdeckung zu machen. Eine Betrachtung über die Liebe der jüngsten Autorin, der 19jährigen Vanessa Zörrer (die älteste, Ulrike Thimme, ist 87), beschließt die abwechslungsreiche, vielstimmige Anthologie, die nur in einem hinter den Vorgängern zurückbleibt: Auf Fotos der Beteiligten wurde leider verzichtet. - ko 
 
> Lindemanns Bibliothek, Info Verlag , 266 Seiten, 14,80 Euro