Jud Süß . Film ohne Gewissen
Mit großer dichterischer Freiheit, aber ganz nah an der bestialischen Wirklichkeit des Dritten Reichs erzählt Oskar Roehler die Geschichte des Schauspielers Ferdinand Marian. Marian wurde von Joseph Goebbels dazu gezwungen wider Willen die Titelrolle in dem antisemitischen Hetzfilm Jud Süß zu spielen, und er ist daran zerbrochen. Roehler inszeniert die Entstehung und die Folgen des Films als wahren Hexensabbat in Schwarzweiß - mit dem von Moritz Bleibtreu flamboyant gespielten Goebbels als dämonischem Zeremonienmeister und mit Tobias Moretti als der unglückselige Mime, der für die Rolle, die ihn unsterblich machte, seine Seele verkaufen musste. Die Schlüsselszenen von Jud Süß, der in Deutschland nicht öffentlich gezeigt werden darf, hat Roehler minutiös nachgestellt.
Kinostart: 23.9.