Attac Kongress
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Es reicht! Für alle!
Die Kinderarmut ist schon längst auch in Karlsruhe angekommen. Und wenn es beim inzwischen fünften Attac-Kongress der Reihe Arme Kinder Reiches Land der Arbeitsgemeinschaft Kinderarmut und Verteilungsgerechtigkeit um das Thema Es reicht! Für alle! Wege aus Armut und Ungerechtigkeit geht, dann sind etliche der Forderungen und Ziele bereits in den oben genannten Schlagworten enthalten und es kommen neben globalen und nationalen auch etliche lokale soziale Baustellen zur Sprache.
Beim Kongress im Tollhaus gibt es Vorträge von Ulrike Herrmann (taz, Berlin), Professor Franz Schultheis (Uni St.Gallen), Professor Michael Hartmann (Uni Darmstadt) sowie Georg Rammer (Attac Karlsruhe). Für die kulturelle Note beim Kongress im Kulturzentrum sorgen der Kabarettist Ole Hofmann von den Spiegelfechtern in Durlach sowie Heiner Kondschak, der mit einer kleinen Kapelle Lieder aus dem Widerstand spielt.
Ziel des von der gobalisierungskritischen Organisation Attac ins Leben gerufenen Kongresses: Die zunehmende Ungerechtigkeit bei der Verteilung materieller Güter in der Gesellschaft öffentlich anzuprangern, um einem weiteren Öffnen der Schere zwischen reichen Kindern und armen Kindern entgegenzuwirken.
In einem reichen Land wie dem unseren sollte es Probleme wie Kinderarmut eigentlich nicht geben, weiß auch Lissi Hohnerlein von Sozpädal, Mitveranstalter des diesjährigen Kongresses. In der Fächerstadt seien die Auswirkungen der Kinderarmut zwar nicht so schlimm wie in anderen Ländern, so Hohnerlein, denn hier werde schließlich von vielen Organisationen und Initiativen viel für die armen Kinder getan. Doch Hohnerlein warnt: Wir dürfen das Thema auf keinen Fall beiseite schieben. Denn mit einer Chipkarte und ein paar Bildungsgutscheinen sei das Problem der Kinderarmut auf Dauer nicht zu lösen. Wir haben hier im Land das notwendige Geld für alle Kinder. Es muss nur auf Dauer anders verteilt werden, fordert Hohnerlein.
Mit dem Kongress wollen die Veranstalter vor allem die Öffentlichkeit weiter für das Thema sensibilisieren. Die Bevölkerung muss weiter aufmerksam sein und schauen, was in Zukunft rund ums Thema Armut und Kinderarmut passiert, hofft Hohnerlein. Dabei gehe es nicht darum, Spenden für die kleineren und größeren Projekte zu akquirieren, sondern den Politikern künftig genau auf die Finger zu schauen. In Karlsruhe habe sich die Stadt im Unicef-Jahr 2010 als Kinderstadt eine hohe Messlatte gelegt, die es nun zu bewahren gelte. Und nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern bedürften der Unterstützung. Hohnerlein als Leiterin des Tagestreffs (Taff) für Frauen kennt dabei die Nöte Alleinerziehender Mütter aus Erfahrung. Diese Frauen brauchen Geld, damit sie ihren Kindern ein gutes, und vor allem gesundes Leben bieten können.
>Sa., 15.1.2010, ab 14 Uhr, Tollhaus, Schlachthausstraße 1, Karlsruhe.