Schlafkrankheit
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An dem dritten Spielfilm von Ulrich Köhler schieden sich bei der Berlinale die Geister, dennoch konnte der Filmemacher am Ende den Silbernen Bären für die beste Regie mit nach Hause nehmen. Köhler hat es fertig gebracht, seine eigenwillige Filmsprache, bei der Dialoge eine ungeordnete Rolle spielen, aus der deutschen Provinz in eine ganz andere Umgebung zu übertragen. Seit fast zwanzig Jahren führen Ebbo (Pierrre Bokma) und Vera Velten (Jenny Schily) ein nomadisches Leben in Afrika. Ebbo leitet ein Projekt zur Untersuchung der Schlafkrankheit. Während er in seiner Arbeit aufgeht, fühlt sich seine Frau in Yaounde zusehends verloren, auch leidet sie unter der Trennung von der Tochter, die in Deutschland ein Internat besucht. Ebbo muss sich entscheiden, ob er nach Deutschland zurückkehrt oder in Afrika bleibt, auf die Gefahr hin seine Familie zu verlieren. Nach einer langen Schwarzblende, Jahre später, tritt Alex Nzila in Erscheinung, ein junger französischer Mediziner mit kongolesischen Wurzeln, der ein Entwicklungshilfeprojekt bewerten soll. Afrika ist ihm völlig fremd geworden. Was die eine Geschichte mit der anderen zu tun hat, klärt sich erst spät in diesem Film, der die Geduld und das Einfühlungsvermögen des Zuschauers fordert.
Kinostart: 23.6.