Archiv Ausgabe Januar 2006 Verschiedenes Meldungen

Stoppok

> allein auf der Bühne

 
Stoppok > allein auf der Bühne: Einer, der dreißig Jahre auf der Bühne hinter sich hat, und immer neue Varianten seines ausgefeilten, aber dennoch extrem bodenständigen Musikantentums erprobt und auch vorzeigt, hat zumindest nicht vor, mit fünfzig seine eigene Coverband zu werden. Und insofern ist auch das Etikett „Altrocker“, das man ihm in unbeobachteten Momenten schon angeklebt hat, fast eine Beleidigung. Nur weil er bald 50 wird.  
Stoppokmusik ist sowieso nur in weitestem Sinne Rock. Dieser Typ braut ein ganz eigenes Singer-Songwriter-Gebräu aus Rock (im Bandkontext erdig, leicht angezerrt, solo nur solo), Blues (immer im Hinterkopf) und Folk (gerne auch mal orientalisch). Er hat „irgendwann gemerkt, dass mit der deutschen Sprache was im argen liegt“, und dann daran gearbeitet, dass nicht nur die Musik swingen muss. Auch die Sprache. “Diese Position ist von keinem anderen besetzt in Deutschland. Da bin ich konkurrenzlos", glaubt inzwischen auch Stoppok, der das lange "selber nicht für möglich gehalten" hatte. Inzwischen gebe es aber „schon gute Entertainer aus der Hamburger Ecke“.  
Stoppok Solo ist nur ein Mann und seine Gitarren, und diese Songs aus drei Jahrzehnten. Nicht alles könne man ohne Band machen, sagt er. Songs, deren Wirkung vor allem aus dem Bandarrangement abstrahlt, lässt er eben weg. Das Soloprogramm lässt ihn versunkene Schätze ausgraben. „Der Vorteil ist, dass man nicht unter dem Druck steht, eine neue Platte in den Mittelpunkt stellen zu müssen, sondern aus dem vollen Schöpfen kann.“ Und ein Publikum hat, das zuhört. Unabhängigkeit ist sein Lebenselixier. Anhand eines Ausflugs als Komponist für Filmsongs ist ihm das klargeworden. Er hat 1996 Songs für „Das Superweib“ beigesteuert, und alle Tücken einer Großproduktion miterlebt. Er habe trotzdem durchgezogen, um hinterher mit der Erkenntnis und dem guten Gefühl herauszukommen, „wie gut es mir als unabhängiger Musiker geht“. Er sucht sich seine Sachen aus: 2001 hat er eine Best-Of-CD zum 20jährigen Jubiläum der „Kleinen Tierschau“ produziert, dann mal wieder Filmmusik, u.a. für den Film „Harte Brötchen“ von Tim Trageser. 2004 gab es den SWR-Liederpreis. Schon 2001 wurde sein puristisches Duo-Album „Grundvergnügen“ (mit Reggie Worthy) von der Jury der deutschen Schallplattenkritik in die Bestenliste aufgenommen.  
Ganz alleine auf der Bühne ist er noch unabhängiger: Er kann sein Programm jeden Abend nach Lust und Laune umstellen, muss weder die Band noch den Lichtmischer fragen und macht das auch. Die Song-Kollektion erhält ihr zusätzliches Gütesiegel durch spontane Schlagfertigkeit. Möglichst spontane zumindest. „Nach den ersten Auftritten kristallisierten sich schon bestimmte Sachen heraus“, sagt er- und wie viel spontane Reibungswärme entsteht, bestimmt letztendlich das Publikum. -tz 
>Do 12. Januar um 20:30 imTollhaus, Schlachthausstr. 1 Karlsruhe, o721-964050 www.tollhaus-karlsruhe.de 
 
 
Verlosung 
Wir verlosen 3 mal 2 Karten. Postkarte an Klappe auf, Stichwort „Stoppok“, Kreuzstr. 3, 76133 karlsruhe. Einsendeschluss 2. Jan...Viel Glück!