Archiv Ausgabe September 2005 Verschiedenes Meldungen

Partner per Handy

Bald könnte es weniger Singles geben.

Jedenfalls, wenn sich die Erfindung und Geschäftsidee von Hendrik Bock und Michael Walbrach durchsetzen sollte. Als es nämlich vor einigen Jahren die Blootooth-Technologie erstmals ermöglichte, Fotos und Termine via Handy zu übertragen, dachte sich der Informatik-Student Bock: ""Da müsste noch mehr zu machen sein.""  
 
Entwickelt haben Walbrach und Bock ""Bluemate"" im Rahmen des ""Exist-seed""-Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Technische Informatik der Karlsruher Universität seit dem Frühjahr 2004. Inzwischen haben über tausend Interessenten die Software abgerufen, doch ""Bluemate"" ist seiner Zeit deutlich voraus: ""Erst bei etwa fünf Prozent aller Handys funktioniert es"", so Bock. Direkt Vergleichbares gibt es derzeit nicht auf dem Markt: ""Wir wissen von einer Firma, die an einer Kleinanzeigenbörse per Handy arbeitet"", sagt der studierte Wirtschaftsingenieur Walbrach. Inzwischen bestehen Kontakte zu namhaften Handy-Herstellern. Das Duo rechnet damit, dass ""Bluemate"" ab 20.000 Nutzern profitabel sein wird, Bock arbeitet an einer auf Java basierenden Software, welche auch älteren Handys die Teilnahme an der mobilen Partnerbörse ermöglicht. In zwei nicht-repräsentativen Umfragen bei der Zielgruppe der 15 bis 35-Jährigen haben immerhin zwischen 40 und 60% der Befragten Interesse signalisiert. 
 
Ist ""Bluemate"" nicht geradezu zum Missbrauch prädestiniert´ ""Es gibt einige Mittel dagegen"", sagt Bock. Wer von einer bestimmten ID, also einem bestimmten Nutzer, keine Nachrichten mehr erhalten will, kann diese sperren lassen, eine Scan-Software kann illegale Inhalte herausfiltern. ""Wenn aber beispielsweise jemand auf verschlüsselte Art Drogen anbieten will, wird's schwierig"", so Walbrach - mit den gleichen Problemen hat etwa auch Ebay zu kämpfen. 
 
Bluemate könnte nicht nur Singles glücklich machen, auch andere Einsatzmöglichkeiten sind denkbar, so bei großen Messen. Jeder Messestand könnte via Bluetooth Informationen über seine Produkte versenden. Stimmen diese mit dem Suchprofil eines Messebesuchers überein, bekommt er eine SMS. Damit hätte das Herumirren auf großen Messen ein Ende. Maske