Archiv Ausgabe Juli 2006 Verschiedenes Meldungen

Herbie Erb

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Gesamtkunstwerk

Ölsucher war er auch schon einmal. Ölsucher´ „Ja, in Mannheim. Wir haben geo-seismische Mikrofone in den Boden gesteckt.“ Bedeutende Ölfunde in Mannheim´ Nicht so wichtig, aber „es ist klasse, wenn man sagen kann, ich war mal Ölsucher“. Herbie Erb ist überhaupt schon einiges gewesen in seinem 45jährigen Leben. Heute ist er vor allem Grafiker, Webdesigner, Cartoonist, Musiker und nebenberuflich Weitgereister. Er blinzelt in die Sonne, raucht steil, und fragt sich: warum ein Herbie-Erb-Porträt´ „Sommerloch´“ vermutet er vorsichtig.  
Ach was, es gibt einfach viel zu erzählen, packen wir’s an. Vom „Grafikzeugs“ beispielsweise. Damit verdient er seinen Lebensunterhalt. Storyboards für Fernsehwerbung. Chuppa Chups Bonbons oder ein Hustenmittel. Eine Erlebniswebsite für Haribo oder die Sparda-Bären. Ach ja, die Karikaturen zur Mabuse-Kolumne und zum Badischen Beobachter in der „klappe auf“ nicht zu vergessen. Und der Hase für „Das Fest“ in der Günther Klotz Anlage, denn „eigentlich ist die Festwiese ja eine Karnickelwiese“. 
„Ich mache einen Job für web.de, da habe ich auch etwas Programmieren gelernt“. Das ist die Erb’sche Art, sein kreatives Terrain zu erweitern, sich neue Techniken zu erarbeiten. Ursprünglich gelernt habe er „garnix“ sagt er, und dann, nach kurzer Pause: „Ich hab’ mal Grafik-Design in Pforzheim studiert. Da bin ich rausgeflogen....“ Eine seiner Stärken ist ein gewisser kreativer Perfektionismus: Egal wie der Auftrag ist, er will das herausholen, was er in dem Auftrag sieht, wozu er auch stehen kann. Wirtschaftlich betrachtet kann das auch eine Schwäche sein: „Ich verderbe mir damit oft meinen Stundenschnitt, weil ich mir zu viele Gedenken mache“. 
Gelernt hat er im Rahmen seiner Jahrzehnte langen Selbstweiterbildung auch das Bemalen von Kneipenwänden oder Rocker-Clubräumen („mit Werner-Motiven“), wobei er dann zusätzliche Einblicke in die Kunst des Tätowierens gewinnen konnte. Fast alle Motive dieser großflächigen Kneipenkunst sind dahin: zerbröselt, abgerissen, übermalt. Undokumentiert, schluchz. „Meistens habe ich vergessen, sie zu fotografieren“, sagt Erb. Da gab es auch einmal ein riesiges Wandbild zum Fest der Französischen Revolution 1989, sechs auf 14 Meter, auf Packpapier. Auch das – perdu. „Die Reste haben Studenten gekauft“. 
Der musikalische Herbie Erb betreibt unter anderem die Band Johnny Las Vergas, die Liste seiner Ex-Bands ist lang, dazu gehören Namen wie Laurie Jones Band, Ujuju Brimshead oder The Poets Only Herman Understood. Johnny Las Vegas ist der Nucleus des legendären „Waltz“, der alljährlich die Gäste des KAP mit eigenwillige Coverversionen mehr oder weniger bekannter Songs beglückt. Die CD der Band ist seit einem Jahr fertig aufgenommen. Doch, sie wird irgendwann erscheinen, allerdings ist Herbie noch beschäftigt, Streicher hinzuzufügen plus etwas „Computerzeugs“. „Daheim hab’ ich drei Hawaiigitarren. Die muss ich erst mal spielen lernen. Und dann noch die Sitar....“ 
Manchmal findet Herbie Erb auch noch Zeit, Musik zu hören. Und zwar alles „von thailändischer Beerdigungsmusik bis zu Italo-Western-Soundtracks“. Höre Gutes und rede darüber. Nach der Devise kann es schon mal geschehen, dass bis dato Ahnungslose von ihm nach einer seiner langen Reisen („Sechs Wochen müssen es schon sein“) versuchsweise mit ungewohnten Klängen beschallt werden. „Ich muss schon aufpassen, dass ich die Leute nicht überfordere mit indonesischer Popmusik....“ 
Oder vielleicht mit Bollywood-Filmen´ 250 DVDs aus der indischen Traumfabrik hat er gesammelt, stolz verkündet er: „Die Hälfte davon hab’ ich geguckt“. Andere sollen sie auch sehen: „Das darf man der Welt nicht vorenthalten“. 
Genauso wenig wie seine Website. Unter www.herbie-erb.com ist bislang eigentlich (fast) nichts zu sehen. Wenn dieser Artikel erscheint, wäre es an der Zeit, das mal zu ändern. Doch, dem widerspricht er nicht. tz