Archiv Ausgabe Juli 2006 Verschiedenes Bücher

Janine Wilk: Sex und andere Peinlichkeiten

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Was Sie schon immer über "Sex und andere Peinlichkeiten" wissen wollten: Janine Wilk klärt auf. Genau gesagt, erzählt die 28-jährige Autorin aus dem Kraichgau in locker zusammenhängenden Kurzgeschichten, was Miriam, Pepper und Nina gemeinsam erleben. Die drei Freundinnen haben nämlich eine Leidenschaft: Sie quasseln über Sex. "Ich wollte keinen Sex-Roman schreiben", sagt Janine Wilk. Vielmehr wollte sie den Körper der Frau und dessen Aktivitäten satirisch beleuchten und außerdem ihre Geschlechtsgenossinnen darüber aufklären, dass andere Frauen ebenfalls peinliche Situationen mit ihrem Körper erleben mit oder ohne Sex - "Auch wenn keine darüber redet, schon gar nicht öffentlich."  
Janine Wilk hat für die Geschichten um die Ich-Erzählerin Nina Interviews mit Frauen geführt. "Ich selbst wäre nie auf die Idee gekommen, dass frau sich bei der Intimrasur in ihr bestes Teil schneiden kann." Was nicht nur schmerzhaft ist und blutet, sondern bei Nina, Pepper & Co. ebenso komische Aspekte hat wie das erste Treffen mit einem schönen Mann, das jedoch von heftigen Blähungen begleitet ist.  
Heftig geht es in den Kurzgeschichten zu; die Mädels reden Tacheles, vor allem die lesbische Pepper. "Es gibt bei Frauen Tabuthemen", sagt die Autorin, und diese haben nicht nur mit Sex zu tun, sondern generell mit den wenig kontrollierbaren Aktivitäten ihres Körpers. Im Gegensatz zu vielen Männern, die bekanntermaßen gerne über warme Winde von oben oder unten reden und sie auch wehen lassen. 
Das literarische Ergebnis und den Humor ihrer Nachbarin, ansonsten eine ganz normale Ehefrau und Mutter von Zwillingen, können die Bürger ihres kleinen Heimatdorfes kaum nachvollziehen. Einer lesbischen Freundin war mancher Gag zu direkt, zu klischeehaft. "Sex und andere Peinlichkeiten" ist leichte Unterhaltungsliteratur und derbe Satire zugleich: "Für manchen Witz habe ich den Realismus aufgegeben", rechtfertigt Janine Wilk Szenen, wie etwa ein bekifftes Ferienwochenende, das recht surreal endet. 
Zwar hat sie Fortsetzungsgeschichten um Nina und Pepper ("das Duo hat es mir angetan") in Arbeit, von Sex hat sie erst einmal genug, jedenfalls soll der entstehende Roman "ernster und tiefer" sein, auch wenn Janine Wilk ihre Vorbilder in unterhaltender, amerikanischer Literatur sieht. "Ich bin zwar leidenschaftlich der Satire verhaftet", betont sie, "doch ich habe auch schon Gedichte und Essays veröffentlicht." Die große Karriere hat sie nicht im Sinne: "Mir haben einige Schriftstellerkollegen jede Illusion genommen." Schritt für Schritt soll es weitergehen, und die frisch gebackene Schriftstellerin verrät, dass die nächste Veröffentlichung eine ganz und gar ernste sein wird. Sie arbeitet nämlich außer an den Geschichten um Nina und Pepper an einem Jugendbuch, das sie ihrem körperlich schwer behinderten siebenjährigen Sohn widmet: "Falls er jemals mit seinem Schicksal hadern sollte, kann er dadurch begreifen, sein Glück zu finden, so wie er ist." maske 
 
Lerato-Verlag, 200 Seiten, 9,95 Euro