Archiv Ausgabe September 2006 Verschiedenes Meldungen

Stromkästen im neuen Gewand

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Happy Kummerkästen > "Bekleben verboten" steht auf jenen Aufklebern zu lesen, die zusammen mit scheußlichen Stromverteilerkästen jedes deutsche Stadtbild prägen. Das muss nicht sein, dachte sich das Karlsruher Stadtmarketing. Es muss auch nicht sein, dass die Arbeit der Hochschule für Gestaltung so wenig an die Öffentlichkeit dringt, dachte sich wohl deren Leitung, und so trafen sich Holger Jagiella von städtischer Seite und Prof. Volker Albus von der HfG. Das Ergebnis erfreut seit dem letzten Stadtgeburtstag nicht nur die Hobbyfotografen. Seitdem nämlich sind einige Verteilerkästen in der Innenstadt von einer Studierendengruppe mit höchst originellen Motiven versehen worden, mancher erscheint als Möbelstück, andere als Waschmaschine. "Das sind Gestaltungselemente, die es nur in Karlsruhe gibt", schwärmt Jagiella. Eine "dauerhafte Lösung" wäre ihm am Liebsten. Doch neben drei verschiedenen Eigentümern - Stadtwerke, Telekom und ein Konzern, der für die Verkehrslenkung zuständig ist - gibt es da noch das Reichstelegrafengesetz aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg. Es erlaubt der heutigen Telekom die grauen Kästen an nahezu jedem beliebigen Platz aufzustellen, ohne sich groß um das Stadtbild zu kümmern. Fragen des Urheberrechts und der Pflege der „Happy Kummerkästen“(so der Titel) seien zu klären, sagt Jagiella. Mit dem HfG ließen sich bestimmt Vereinbarungen treffen, doch die Eigentümer der Kästen müssten überzeugt werden, sich regelmäßig um deren Erscheinungsbild zu kümmern. Man sei im Gespräch, so Jagiella. Vielleicht lassen sich die Eigner der grauen Scheußlichkeiten ja davon überzeugen, dass man mit Witz und Charme am besten Werbung für sich selbst macht. Ansonsten werden die Aufkleber peu à peu wieder ersetzt durch "Bekleben verboten". Die „Happy Kummerkästen“ waren übrigens Teil einer ganzen Reihe von Aktionen der HfG zum Stadtgeburtstag unter dem Titel „City Rooming – Wohnraum, Stadtraum Karlsruhe“. Dass Künstler am Werk waren, mögen viele Karlsruher bemerkt haben. Wer hinter den Aktionen steckte und wo überall die HfG Spuren hinterließ, ging völlig unter. Vielleicht hätte man die hübschen Flyer, die für das Projekt gedruckt wurden, besser verteilen. Auch damit man als Journalist nicht erst nach dem Stadtgeburtstag Stunden mit telefonieren verbringen muss, um etwas über die „Happy Kummerkästen“ herauszufinden. maske