Archiv Ausgabe Dezember 2006 Verschiedenes Meldungen

Calico Bonnets

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Country oder garnix

„Entweder ich mache Country oder garnix. “ Klare Worte von Matthias Kühn. Er ist der Sänger und Songschreiber der Calico Bonnets. Seit rund 10 Jahren steht die Band für eine ganz eigene Country-Mischung, die Genre-Klassiker und eigenes Material gleichberechtigt nebeneinander auf die Bühne bringt.  
„In der Country-Musik gibt es die schönsten Geschichten. Das hat eine kompakte literarische Qualität. Und auch Ironie. Rock ist ja ganz selten ironisch“. sagt Kühn, der oft das Gefühl hat, er müsse seine und die Liebe seiner Bandkollegen zu ihrer Musikgattung verteidigen. Vielleicht liegt dieser „Erklärungsnotstand“ daran, dass viele Menschen in Deutschland Country-Musik mit Tom Astor oder Truck Stop identifizieren. „Viele halten auch John Denver für einen Countrysänger“. Und natürlich gibt es auch ein Publikum, dass mit Spielzeugpistolen bewaffnet aufmarschiert. Okay, auch die sind willkommen. 
Aber den Calico Bonnets geht es um andere Ecken des Genres. So präsentieren sie mal neuartig, mal ganz traditionsbewusst ihre Versionen von Klassikern des Genres wie „Your Cheatin’ Hart“ oder „I still miss someone“ und erweisen Legenden wie Buck Owens oder George Jones die Ehre. Von Honky Tonk bis zum tränentreibenden Heuler mit dreistimmigem Gesang ist alles drin „Wir haben auch Songs, die sich einen amerikanische Countryband verkneifen müsste, weil sie dort einfach abgedroschen wirken. „Silver Wings“ von Merle Haggard zum Beispiel“.  
Die eigenen Originals passen perfekt zu diesem Programm, denn auf den Song kommt es an. „Wir sind zu alt, um uns vor den Song zu stellen. Wir stellen den Song vor uns. Alles was wir machen, soll dem Song dienen, und dem Publikum“, umreißt Kühn das Credo der Band. Möglichst authentisch soll es sein, was das Sextett mit Geige, Mandoline, akustischen und elektrischen Gitarren, Lap-Steel, Mundharmonika und Gesang auf die Bühne bringat. Apropos Gesang. Kühn singt nicht nur englisch, er spricht auf der Bühne auch englisch. Respektive amerikanisch. Und wurde deswegen auch schon mal gefragt, aus welchem Bundesstaat er denn komme. -tz 
 
>Sa 30.12.um 20:30 Uhr, Traube Durlach, Marstallstr. 8