Archiv Ausgabe Oktober 2007 Verschiedenes Meldungen

Afrika-Tage in Karlsruhe

Die dritten Afrika-Tage, die von der Initiative Pro Afrika in Zusammenarbeit mit regionalen und überregionalen Institutionen veranstaltet werden, versuchen Licht ins Dunkel des schwarzen Kontinents zu bringen. Im Internationalen Begegnungszentrum (IZB, Kaiserallee 12 d) ist vom 10. bis 28. die Ausstellung „Armut muss Geschichte werden“ zu sehen,mit Karikaturen, die sich mit dem Millenniumszielen der UN, nach denen bis 2015 der Anteil der Hungernden und Armen in der Welt halbiert werden soll, befassen. Zur Eröffnung am 9. (18 Uhr) spricht Muepu Muamba, der Vorsitzende von Dialog International, und der Iraker Riad Kheder trägt arabische Musik vor. Im großen Saal des IBZ, das auch Mitveranstalter ist, gibt es am 25. (20 Uhr) einen Vortrag mit anschließender Diskussion zur der Millenniumserklärung aus der Jahr 2000, deren Frist zur Hälfte abgelaufen ist. Am 19. (19 Uhr) moderiert Werner Kersting, Referent der Europäischen Akademie und Organisator der Veranstaltungsreihe, eine Diskussion mit Karlsruhern, die aus afrikanischen Ländern über den Zustand der dortigen Bildungssysteme berichten. Eine Veranstaltung von STOFFWECHSEL, dem interkulturellen Arbeitskreis der GEW.Im “Kino“ im Prinz-Max-Palais steht vom 25. bis 28. das Kino Afrikas auf dem Programm. „Zulu Love Letter“ (25.,19 Uhr/27., 21.15 Uhr)erzählt vom Schicksal einer südafrikanischen Journalistin und ihrer Tochter, die mit den verdrängten Schrecken der Apartheidszeit konfrontiert werden. Nach über 20 Jahren ist mit „Dole – Das Lottospiel“(25., 21.15 Uhr) erstmals wieder ein Spielfilm in Gabun entstanden. Gedreht mit Laiendarstellern ist er ein vitales Porträt einer Clique von Jugendlichen und ihres Alltagslebens in der Hauptstadt Libreville. Auf den Spuren rheinischer Missionare reist der Filmemacher Jean-Marie Téno in „Das koloniale Missverständnis“(26., 19 Uhr) von Wuppertal nach Südafrika, Namibia, Kamerun und Togo. Dabei zeigt sich, wie schnell die christliche Mission des 19. Jahrhunderts aktiv in die koloniale Unterwerfung Afrikas verstrickt wurde. Seine visuelle Originalität und seine satirischen Stilelemente machten den senegalesischen Film „Touki Bouki“ (26., 21.15 Uhr)1973 zu einem Meilenstein des noch jungen afrikanischen Kinos. „Sisters in Law“ (27., 19 Uhr)dokumentiert den engagierten Kampf einer Richterin und einer Staatsanwältin für die Rechte misshandelter Frauen in einem kleinen Ort in Kamerun. Eine über 4300 Kilometer lange Reise auf dem „Congo River“(28. 19 Uhr) durch eine grandiose Urwaldlandschaft wird zu einer Begegnung mit der wechselvollen Vergangenheit und der immer wieder gewalttätigen Gegenwart des Kongo. Voller traumhaft schöner Bilder ist Sissakos Erzählung „Warten auf das Glück“(28., 21.15 Uhr), in der ein junger Mann Abschied nehmen will von seiner afrikanischen Heimat, um für immer nach Europa zu gehen. Abschied genommen von ihrer Heimat Senegal hat die Autorin Fatou Diome, die seit 1994 in Straßburg lebt. 2003 ist ihr mit dem autobiografisch gefärbten Roman „Der Bauch des Ozeans“ über das Leben in ihrem Heimatort auf einer kleinen Insel ein internationaler Erfolg gelungen,. Im Literaturhaus im Prinz-Max-Palais liest sie am 24. (20 Uhr) aus diesem und ihrem neuen Roman „Ketala“. Die Schauspielerin Katharina Giesbertz liest die deutschen Textpassagen und Dr. Franzcoise Hammer moderiert. In die Region Rhein-Neckar hat es den Kameruner André Ekama verschlagen. In seinem ersten Buch „Schwarzer sein im weißen Himmel“ berichtet er über Erfahrungen afrikanischer Migranten in Deutschland. Im Literaturhaus wird er in einer Sonntagsmatinee am 28. (11 Uhr) auch seinen zweiten Erzählband „Im Spinnennetz der Privilegien“ vorstellen. Weitere Veranstaltungen und Informationen dazu findet man im Netz unter www.initiative-pro-afrika.de.