Archiv Ausgabe Juli 2008 Verschiedenes Meldungen

Circus Roncalli

Create Folder /var/www/web1109/html/online/images/articles/2008-07/thumbs/
Warning: mkdir(): No such file or directory in /var/www/web1109/html/online/cms_base/data/cms_image.php on line 759
not exist /var/www/web1109/html/online/images/articles/2008-07/thumbs/_300_199_Roncalli_burell_1.jpg

All You Need Is Laugh! 
 

Ein Sternenhimmel über Palmen prangt auf dem jugendstil verschnörkelten Logo des Circus Roncalli, dessen Name in goldenen Lettern prangt - Poesie und pure Nostalgie, Verspieltheit und die Exotik vergangener Zeiten, als die Welt noch Ferne und unentdeckte Geheimnisse kannte, das sind die Attribute mit denen sich das außergewöhnliche Zirkusunternehmen, das seit drei Jahrzehnten in der Domstadt Köln residiert, verbindet. Als der Wiener Grafiker Bernhard Paul Mitte der 70er Jahre seinen gut dotierten Job als Art Director beim österreichischen Politmagazin “Profil” an den Nagel hängte, um seinen Kindheitstraum vom eigenen Zirkus zu verwirklichen, traf er einen Nerv und war doch seiner Zeit voraus. Er musste den Zirkus neu erfinden, denn für die Meisten hatten die reisenden Unterhaltungsunternehmen ihre Attraktivität verloren und das Image der Manegenkunst war am Boden. Viele traditionsreiche Familienunternehmen hatten aufgegeben. Aber Paul, der in jener Zeit auf den Wiener Chansonpoeten André Heller traf, hatte einen Traum, den er mit dem Exzentriker als einen “Ort der möglichen Wunder” mit Clowns und Komikern, Artisten und Gauklern zum literarisch-zirzensischen Gesamtkunstwerk umsetzte. Die anfängliche Begeisterung war groß, ernüchternd aber schnell der frühe Streit mit Heller und der wirtschaftliche Niedergang des ambitionierten Unternehmens. Erst 1980, mit der Premiere des legendären Programms “Die Reise zum Regenbogen”, startete Roncalli zum großen Erfolg, der ihm seither als außergewöhnlichstem deutschen Zirkus treu blieb. Poetischer und nostalgischer als der hergebrachte Zirkus, verwandt dem klassischen Varieté, nicht so experimentell wie der in Frankreich gepflegte Neue Zirkus, der die Grenzen zu anderen Kunstsparten überschreitet, aber auch nicht so unverblümt kitschig wie der kanadische Cirque de Soleil stehen Paul, der nebenbei mit dem Freund Heller auch so erfolgreiche Unternehmen wie das Berliner Wintergarten-Varieté ins Leben rief, und seine Mitstreiter heute für eine Klasse für sich. Nach drei Jahrzehnten ist nun erstmals auch Karlsruhe als Station an der Reihe. “All You Need Is Laugh!” ist der Titel des Programms, in dem herausragende Clowns wie der mit dem “Goldenen Clown” des Interrnationalen Zirkusfestivals von Monte Carlo ausgezeichnete David Larible die Tonart vorgeben, in der sich AußnahmeartistInnen wie der Rhönrad-Virtuose Konstantin Mouraviev, das am Vertikalseil zaubernde Duo Bobrov, das Grazie und Anmut versprühende Trio Bellissimo, der Seifenblasenmagier Burl oder das Muskelwunderpaket Encho Keryazov mit ihren staunen machenden Kunstfertigkeiten präsentieren. Begleitet von einer siebenköpfigen Livekapelle, die seit den 70er Jahren von Georg Pommer geleitet wird.  
 
> 9.7. bis 3.8., Messplatz, Karlsruhe, Di bis Sa 20 Uhr, Mi, Do und Sa 15 Uhr, So 14 und 18 Uhr, Kartentelefon 01805 22 45 22