Archiv Ausgabe Juli 2008 Verschiedenes Meldungen

Design + Emotion

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Produkte, die Gefühle wecken

Da die Produkte der Warenwelt heute in technischer Hinsicht austauschbar sind, müssen sie sich mit der Magie des Außergewöhnlichen verkaufen. Lediglich ihren Zweck zu erfüllen und schön auszusehen genügt nicht mehr. Bereits Anfang der 1980er Jahre waren Sinnlichkeit und Emotionalität Schlagworte der Designbranche. Die heute auf den Markt gebrachten Produkte sollen den Verbraucher auf tiefster Gefühlsebene ansprechen und bei ihm durch das Betrachten oder sinnliche „Be-Greifen“ Empfindungen auslösen.  
Im Museum beim Markt sind mehr als 200 Gebrauchsgegenstände versammelt, denen Fachleute für Gestaltung das Etikett „Emotional Design“ anheften. Mehr als 200 Gelegenheiten also sich überraschen zu lassen von Tuchhaltern, Flaschenöffnern, Stehlampen oder Handtaschen, die Aufmerksamkeit erheischen, indem sie unerwartet anders sind. Sie verblüffen, faszinieren, schockieren, sind witzig, fesselnd oder abstoßend, machen neugierig, vermitteln Wohlbehagen oder Heiterkeit. Kurzum sie wecken Gefühle.  
Gleichwohl: „Emotional Design lässt sich nicht als ein Stil bezeichnen und an eine Epoche knüpfen“, sagt die Kunsthistorikerin Heidrun Jecht. „Von Grund auf hat jedes Objekt das Potential Gefühle auslösen“, so die Kuratorin der Schau. Sie verweist auf täuschend echt wirkende Früchte, bei denen man irritiert feststellt, dass sie aus Marmor sind, und sie vergleicht Duftkugeln, die Menschen des 17. Jahrhunderts sich an den Gürtel oder unter den Rock hängten, mit Produkten, die heute unter dem Stichwort „Wellness“ vermarktet werden. Trotz solch kleiner historischer Einsprengsel konzentriert sich die Schau auf das zeitgenössische, aktuelle Design, sei es aus New York, Tel Aviv, den Niederlanden, Großbritannien, München oder Berlin. 
Auf acht `Gefühlsinseln´ kann jeder selbst erfahren, ob und wodurch die Gestaltung eines Gegenstands ihm Freude, Enttäuschung, Ärger oder Heiterkeit bereitet, oder ob er gar das Gefühl hat, durch dessen Besitz sein Ego zu stärken. Serienprodukte von berühmten Designern wie Philippe Starck oder Frank O. Gehry sind ebenso dabei wie Prototypen und Unikate von HfG-Absolventen wie den Karsruhern Yvonne Fehling, Kai Richter, Katrin Sonnleitner oder Markus Graf, von dessen Büro zwoelf das Ausstellungsdesign stammt, und der am 10., 11 Uhr, durch die Ausstellung führt.  
Eine After Work-Führung inklusive Longdrink und anschließendem Chillout mit dem chillFaktor DJ-Team gibt es unter anderem am 21., 19 Uhr, und über die schöne neue Welt des Food Designs berichtet Hans-Ulrich Grimm am 29., 19 Uhr. In seinem Vortrag behauptet der Nahrungsmittelkritiker: „Die Suppe lügt“. Auch für Kinder gibt es ein attraktives Programm, und es erscheint eine Begleitpublikation mit zahlreichen Abbildungen. afr 
 
> Museum beim Markt, Karl-Friedrich-Str. 6, Karlsruhe - Tel. 0721-926 65 78 
Di - Do 11 - 17 Uhr / Fr - So 10 - 18 Uhr - 1.8. bis 2.11.