Archiv Ausgabe Mai 2013 Theater, Comedy, Show Theater und Show

Schultheater mit Festivalatmosphäre

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Die glücklichen Augen, wenn der Applaus einsetzt, sie sind für Birgit Voigt das Schönste, was sie für ihr Engagement von ihren Schülerinnen und Schülern zurückbekommt. Seit 1989 leitet sie am Karlsruher Max Planck Gymnasium die Oberstufen-Theater-AG, aus der im Lauf der Jahre so mancher Theaterprofi wie der am Badischen Staatstheater für seine Rolle als Bob Dylan gefeierte Schauspieler Florian Hertweck hervorging: „Es ist einfach schön zu beobachten, wie sich die Schülerinnen und Schüler beim Theaterspielen zu selbstbewussten Persönlichkeiten entwickeln und wie stolz sie sind, wenn eine Aufführung gelungen ist.“  
 
Gemeinsam mit Steffi Lackner und Siegfried Kreiner vom Sandkorn Theater zählt die Oberstudienrätin als Beauftragte des Regierungspräsidiums zum Leitungsteam der Karlsruher Schultheaterwoche, die vom 8. bis 15. Mai zum 27. Mal über die Bühnen geht. So eine Schultheaterwoche, an der in diesem Jahr mehr als 20 Theater-AGs aller Schultypen aus der Region Karlsruhe, der Pfalz und auch dem Elsass teilnehmen, erfülle in verschiedener Hinsicht wichtige Funktionen, so Voigt. Zum einen biete sie schlicht und einfach die wichtige Erfahrung für die Schultheatergruppen, einmal in einem „richtigen“ Theater zu spielen, da auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“ die Atmosphäre und die Spielbedingungen ganz andere als in einem Klassenzimmer oder der Schulaula seien. Zum anderen gehe es aber vor allem auch um den Austausch und das gegenseitige voneinander Lernen: „Ich finde es sehr wichtig, dass wir seit einigen Jahren vom Wettbewerbstcharakter weggekommen sind, da ja bei den Kleinen und Großen ja eh nur Äpfel mit Birnen zu vergleichen waren.  
 
Der dadurch gewonnene Festivalcharakter tut Atmosphäre und Kommunikation bei der Schultheaterwoche nur gut. Wir haben die teilnehmenden Spieler verpflichtet, mindestens auch ein Stück einer anderen Schule anzuschauen und sich an der auswertenden Diskussion zu beteiligen. Dies dient ebenso wie die Workshops und die gemeinsamen Feiern, die wir integriert haben, dem Über-den-Tellerrand-Hinausschauen, denn dabei lernt man am meisten, sei es von den Fehlern der anderen, oder der Erkenntnis, was die anderen besser machen.“ 
 
Mit neun Eigenproduktionen und sechs Interpretationen moderner oder klassischer Vorlagen bietet die Schultheaterwoche eine gewohnt bunte Mischung in Stücken, die sich auf unterschiedliche Weise mit den vielfältigen Fragen des menschlichen Daseins, der persönlichen Identität und des Miteinanderlebens auseinandersetzen. Hinzu kommt am Montag, 13. Mai, ein grenzüberschreitendes Sonderprojekt, an dem sich sechs Grundschulklassen aus dem Elsass und Baden mit Kurzaufführungen rund um Tomi Ungerer in der Sprache des Partners beteiligen. „Wir haben bereits in den Vorjahren den vereinzelten Austausch mit Theatergruppen aus dem Elsass und der Pfalz gepflegt, wollen aber mit diesem Projekt zum 50-jährigen Jubiläums der deutsch-französischen Beziehungen den grenzüberschreitenden Gedanken bei der Schultheaterwoche langfristig verankern und vertiefen“, sagt Voigt. Generell gewinne die szenische Darstellung im Rahmen der schulischen Lehrpläne eine immer größere Bedeutung, so die Pädagogin. Insbesondere in den unteren Klassenstufen sei dies ein geeigneter Weg Kenntnisse spielerisch zu vermitteln, zumal die Schule dabei auch dem Bewegungsdrang jüngerer Schüler entgegenkomme: „Überhaupt bin ich der Meinung, dass grundsätzlich jedes Kind fähig ist, Theater zu spielen, und gerade die jungen Schüler sind für das Theaterspiel sehr zu begeistern, wie wir bei der Schultheaterwoche deutlich merken.“ > 8. bis 15. Mai 2013, Sandkorn Theater, Karlsruhe, Kaiserallee 11