Archiv Ausgabe Dezember 2013 Kunst, Ausstellungen Kunst

Wolf Pehlke

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Ein Nachruf

Kunst als Event, als Unterhaltung, als Zerstreuung – als Zeitvertreib für die „business class“? Nein, danke! Ich kenne keinen Künstler, der so konsequent diese Instrumentalisierung der Kunst für fremde Zwecke bekämpfte. Von 1978 bis 1984 studierte Wolf Pehlke an der Kunstakademie Karlsruhe. Bis zuletzt betrachtete er es als notwendig, „dass gerade ein Künstler sich als Subjekt begreift...Nicht ein Objekt zu sein, von fremdbestimmten Konditionen ohne Moral. Nicht der Handlanger zu sein, von jeder geforderten Unterwürfigkeit und Anpassung“(Bild tot, 2009, S.70). 
Von daher entsprach es auch 100%ig seiner Kunstauffassung, dass er vor den populistischen, antidemokratischen Normen und Ansprüchen einer Offenburger Kulturbürokratie nicht in die Knie ging und den Oberrheinischen Kunstpreis plus 10000 € zurückgab. 
Die Frage aller Fragen war für Wolf Pehlke nämlich die nach der Aufgabe und der Funktion des Künstlers in der Gesellschaft. Nach seiner menschlichen Würde. Immer nach neuen Mitteln der Aktion, der Einmischung und der Kooperation Ausschau haltend, experimentierte, diskutierte, schrieb und malte er. Was ihm vorschwebte, war so etwas wie seine (virtuelle) BEAT FARMING AREA 23 hinter dem Karlsruher Hauptbahnhof: Atelier, Garten, Heimat, Archiv, Treffpunkt und Anlaufstelle für Künstler, Passanten, Sammler, Dalmatiner, Nomaden, Arbeitslose - für alle Freunde einer freien, öffentlichen, situationistischen Kunst. 
Die hatte für Wolf Pehlke nämlich mit Intuition zu tun. Mehr mit Religion als mit Wissenschaft. „Eine Kunst für die wenigen, die es wissen wollen“. Stets auf der Suche nach dem „alten himmlischen Kontakt“ wie sein Vorbild Alan Ginsberg fand er für das normierte, von der Pop & Media Industrie beeinflusste Verhalten der Menschen in der Postmoderne verstörende Bilder: monströse, voluminöse Frauenfiguren, isolierte, miteinander identische Schwanztiere, von unsichtbaren Mächten konditionierte Flügelwesen...Er fand einen Zugang zu unseren wirklichen Lebensproblemen, den die Macht des Geldes blockiert. Für den es in der repressiven Spektakelkultur keinen Platz gibt. Wolf Pehlke hat sich am 4. November auf den Weg in ein anderes NebenEinAnder gemacht. Mit seinen Worten: „In der Unendlichkeit gespeichert und abrufbereit“. Franz Littmann