Archiv Ausgabe Mai 2014 Verschiedenes Archiv

Walter Bensemann, der den Fußball

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nach Deutschland brachte

Ende des 19. Jahrhunderts war der Fußballsport in Deutschland nur an wenigen Orten wie Braunschweig und Berlin präsent. Walther Bensemann, der zunächst in Montreux und später am heutigen Karlsruher Bismarck-Gymnasium zur Schule ging, war ein begeisterter Anhänger des Spiels aus England, und tat alles dafür, dass - zunächst in Süddeutschland - immer mehr Vereine für diesen Sport gegründet wurden. So die Frankfurter Kickers, ein Vorläuferverein von Eintracht Frankfurt, MTV München, aus dem 1900 der FC Bayern München hervorging, sowie Vereine in Freiburg, Mannheim und natürlich in der damaligen Fußballhochburg Karlsruhe. Die ältesten Karlsruher Vereine waren der 1889 von Bensemann gegründete International Football Club IFC, der 1891 im Karlsruher FV aufging, wo Bensemann selbst kickte. Bensemann erinnerte sich später an die IFC-Gründung: „Im September 1889 ließ ich aus der Schweiz einen Fußball kommen; der Ball wurde morgens vor der Schule aufgeblasen und in der 10-Uhr-Pause musste bereits ein Fenster des Gymnasiums daran glauben. Mit der Gründung des Karlsruher FC Phönix folgte 1894 einer der Vorläufer des heutigen Karlsruher SC. Gespielt wurde das „Englische Spiel“ anfangs auf einem unbenannten Platz, der zunächst im Volksmund „Engländer Platz“ hieß. Hier fand auch 1899 eines der von Bensemann organisierten sieben Ur-Länderspiele statt, bei dem eine deutsche Mannschaft vor 5.000  Zuschauern gegen eine Auswahl aus England antrat. Bald war Bensemann, der im Fußball vor allem die Gedanken von Fair Play, Toleranz und der im Kaiserreich mit äußerstem Misstrauen beäugten Völkerverständigung verwirklicht sah, an der Gründung des Deutschen Fußballbunds beteiligt, rief 1920 das heute noch existierende Magazin „Kicker“ ins Leben und geriet als unermüdlicher Verfechter der Völkerverständigung und Deutscher jüdischen Glaubens ins Visier der aufstrebenden Nationalsozialisten. Bald nach deren Machtantritt sah er keine andere Möglichkeit, als den „Kicker“ aufzugeben und in die Schweiz zu emigrieren, wo er 1934 verarmt und nahezu vergessen starb. In einem dokumentarischen Roman hat Bernd-M. Meyer das Leben von Walther Bensemann nachgezeichnet. (auf dem Foto: Karlsruher Kickers) -ajh > 20. Mi Mai 2014 Jubez, Kronenplatz Karlsruhe, 20.30 Uhr 

Jubez

Kronenplatz 1
76133 Karlsruhe
0721 / 1335630 
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