Archiv Ausgabe Juli 2014 Kunst, Ausstellungen Kunst

Max Laeuger. Gesamt Kunst Werk

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Ob Keramik, Möbel oder Gartenarchitektur - ein harmonischer Bezug zur Natur spielt in allen Entwürfen von Max Laeuger eine besondere Rolle. Dem Universalkünstler, dessen gestalterisches Wirken von der Vase bis zum ganzen Stadtteil reicht, widmet das Badische Landesmuseum zum 150. Geburtstag eine breit angelegte Ausstellung. Ohne den Jugendstil, der unter dem Stichwort Gesamtkunstwerk eine Verbindung verschiedener Künste anstrebte, wäre die Entwicklung Max Laeugers nicht denkbar gewesen, sagt Arthur Mehlstäubler, Kurator der Schau. Der auf Keramik und Möbel spezialisierte Kunsthistoriker nennt diese Zeit, in der junge, kreative Künstler gefragt waren, einen Glücksfall für Laeuger. Als Keramiker liefert der vielseitige Gestalter zunächst den Tonwerken Kandern Entwürfe für Serienstücke. Er nimmt die traditionelle regionale Schlickermalerei wieder auf, verbindet sie mit Bleiglasur zu zeitgenössischen Dekoren mit Blumen, Bäumen und Landschaften und hat damit immensen Erfolg. Die damals wie heute sehr populären Arbeiten gehören zu den wichtigsten Jugendstilobjekten. Laeuger findet international Beachtung und erhält auf der Pariser Weltausstellung 1900 eine goldene Medaille. Ab 1916 arbeitet er im eigenen Atelier in der Karlsruher Hoffstraße, wo mit Hilfe von Mitarbeitern an die 5000 Unikate entstehen. Laeuger entwirft nicht mehr nur Vasen und Gefäße, sondern Bildfliesen, Plastiken, Reliefs und Wandobjekte. „Er verbindet angewandte und freie Kunst, dieser Weg führt ins 20. Jahrhundert“, betont Mehlstäubler. Die Modernität des Künstlers zeigt sich auch in seinen Möbelentwürfen wie dem 1905 für die Wohnung des Karlsruher Juristen Eduard Dietz geschaffenen Ensemble. Laeuger verzichtet konsequent auf geschnitzte Ornamente zugunsten einer kantigen Flächigkeit, um die natürliche Schönheit des Holzes und die lebendige Maserung zum Vorschein zu bringen. Auch beim Werkstoff Ton habe Laeuger gespürt, welche Form dem Material entspricht. So bieten die beliebten Elefanten durch ihre gedrungene Gestalt und glatte Oberfläche eine sowohl ruhige wie spannungsreiche Glasurfläche. Zugleich bezieht der Künstler die unkalkulierbaren Wirkungen des Brennvorgangs mit ein, „er war auch am Zufall als Kunstmittel interessiert“, sagt Mehlstäubler, der wie Laeuger in Lörrach geboren wurde und sich seit mehr als 30 Jahren mit dem Jugendstilkünstler beschäftigt.  
 
> bis So 5. Oktober 2014, Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Schloss, Di-So, 10-18 Uhr. 
 

Badisches Landesmuseum

Schloss Karlsruhe
76131 Karlsruhe
0721 / 9266514 
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