Archiv Ausgabe Juni 2015 Theater, Comedy, Show Theater und Show

Stephan Blinn

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Varieté-Puppenspieler mit Jubiläumsprogramm

Mit Witz, einer Spur Melancholie, Eleganz und viel Genialität gelingt es Stephan Blinn zusammen mit seiner ungewöhnlichen Truppe die Zuschauer zu faszinieren. Charmant führt der eloquente Conferencier François Gelatti, durch ein abwechslungsreiches Varietéprogramm. Er präsentiert unter anderen das Golden Gate Quartett, einen lässigen Rockstar, einen melancholischen Schlittschuhläufer, eine graziöse Flamenco-Tänzerin, einen artistischen Kunstradfahrer und lässt einen Bodybuilder seine Muskeln spielen. Stephan Blinn hat seine Marionetten alle selbst aus einem Stück Holz erschaffen, hat ihnen die Kostüme genäht, das Laufen und Sprechen beigebracht, hat monatelang mit ihnen trainiert und sie als Tourmanager durch Europa und Asien begleitet. Von den über sechzig in all den Jahren entstandenen Marionetten sind dreißig aktiv im Einsatz, die je nach Programm zu unterschiedlichen Ensembles zusammengestellt werden. Wie eine neue Figur für dieses Variete entsteht, beantwortet Stephan Blinn bei einem Werkstattbesuch: 
 
In Ihrer kleinen Schreinerei hängt in einem dunklen Schrank eine unvollendete Marionette, die sich nach Ihrer Aussage beharrlich weigert, endlich fertig zu werden. Was ist der Grund für die Verzögerung? 
 
Blinn: Im dunklen Schrank hängt eine Marionette mit schwierigem Charakter: Sie will einfach nicht so wie ich! Immer wieder spannend ist das erste Aufknüpfen einer neuen Puppe. Schon in den ersten Minuten, noch als Rohling, ohne Kleidung und Schaffage, zeigt sie mir die Richtung. Das ist oft nicht meine, aber dann müssen wir uns eben zusammenraufen. Der Kollege im Schrank ist beharrlich. Er darf erst wieder raus, wenn er sich etwas überlegt hat.  
 
Bei der Erschaffung einer neuen Figur gehört ja auch immer die Vorstellung dazu, was sie auf der Bühne darstellen, was sie erzählen soll. Wer ist zuerst da? Die Marionette oder die Geschichte? 
 
Blinn: Grundsätzlich baue ich eine neue Figur für den Programmpunkt, d.h. ich habe schon lange vorher die Szene im Kopf. Es beginnt bei einer gewissen Grundidee, die ich versuche zu charakterisieren, persiflieren, auch zu karikieren, und daraus entsteht mit der Zeit der individuelle Typ der Puppe.  
ich brauche ja nicht nur die Figur, sondern auch eine Idee für eine neue Sequenz im Programm. Die Puppe, an der ich gerade arbeite, hat schon jetzt einen enormen Sexappeal , aber auch der Puppenspieler wird älter! 
 
Mit der Zeit hat sich Ihre Erzählweise geändert. Was unterscheidet in dieser Hinsicht das aktuelle Varieteprogramm von vergangenen? 
 
Blinn: Francois Gelatti, mein bewährter Conférencier und auch mein Alter Ego, begleitet mich nunmehr seit 42 Jahren. Wir sind Kollegen, aber auch Freunde, und selbst er ist in den letzten drei Jahrzehnten, die wir zusammen auf der Bühne stehen,- einfach gereift. Vieles im Programm ist geblieben, warum sollte ich auch stets erfolgreiche Puppen austauschen? Die Veranstaltung ist weniger elegisch, sondern dichter geworden. (Foto: Gustavo Alàbiso) -ajh  
 
Wer es nicht mehr schaffte, in die vom Publikum und der Presse begeistert applaudierten Vorstellungen im Juni zu besuchen, hat nun nochmals die Gelegenheit: 
> Programm zum 35jährigen Bühnenjubiläum  
Fr, 04. und Sa 5. Dez 2015 jeweils um 20:00 Uhr  
K2 vom Kammertheater, Kreuzstraße 29, Karlsruhe 
 

K2

Kreuzstr. 29
76133 Karlsruhe
 
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