Archiv Ausgabe Mai 2018 Verschiedenes Meldungen

Manfred Reichert - gestorben

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Mit seinen vorwiegend der zeitgenössischen Musik gewidmeten Festivals „Wintermusik“ und “Musik auf dem 49.” prägte der Musiker, Dirigent und Pädagoge seit Beginn der 80er Jahre entscheidend das Karlsruher Musikleben. Mit dem von ihm gegründeten Ensemble 13 präsentierte Reichert dabei erstmals in Breite die Musik des Karlsruher Starkomponisten Wolfgang Rihm, hier griff er zukunftsweisende Themen der Musikentwicklung wie die Liveelektronik, das Sampling, die Einbeziehung Neuer Medien und das Crossover zwischen Alter und Neuer Musik, Jazz, Klassik und Perfomance auf, hier wurden bis dahin weitgehend unbekannt gebliebene oder verkannte Komponisten wie Giacinto Scelsi entdeckt und andere wie Hans Joachim Hespos konsequent gepflegt. Doch Reicherts Wirken auf die Karlsruher Kulturlandschaft war noch umfassender. Von 1983 bis 1988 war er künstlerischer Leiter des städtischen Teils der Europäischen Kulturtage und ohne ihn gebe es heute vermutlich kein Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe. Manfred Reichert war der Vordenker und erste Projektleiter des heutigen ZKM, der freilich nicht das politische und taktisch kalkulierende Talent eines Heinrich Klotz besaß, dessen die Durchsetzung eines solch visionären Mammutprojektes bedurfte. Mit 65 Jahren nahm Reichert, der bis dahin selbst auch Autor zahlreicher musikalisch-literarischer Collagen war, die die Grenzen traditioneller ästhetisch-intellektueller Codes überschritten, Abschied von der Musikbühne, um sich fürderhin seiner Familie und dem zweiten Standbein als Gestalt- und Traumatherapeut zu widmen. Zuletzt offenbarte sich bei dem vielseitig Begabten auch noch die Lust zu Malen, wobei der gebürtige Karlsruher ganz auf die Intuition setzte. Im April ist Manfred Reichert einen Monat vor seinem 76. Geburtstag nach schwerer Krankheit gestorben.