Armin Flesch

"Die Erben der Arisierung" 
Den Anfang machte 2014 die E-Mail des Enkels eines ehemaligen Frankfurter jüdischen Unternehmers, dessen Firma 1935 arisiert worden war. 100 Jahre später behaupteten die Nachkommen des einstigen Ariseurs, ihr Unternehmen "Elsen & Hemer" blicke auf „100 Jahre Familientradition“ zurück, die "auf die Firmengründung im Jahr 1914" zurückgehe. Diese Geschichte hätte einen nicht zu langen Zeitungsartikel ergeben sollen, doch die Suche nach alten Unterlagen führten den Journalisten Armin Flesch (Foto: Markus Hoffmann) unweigerlich zu weiteren, teils spektakulären Arisierungsfällen. Wer profitierte vom legalisierten Raub und Mord an den europäischen Juden? Wie verhalten sich die heutigen Eigentümer arisierter mittelständischer Familienunternehmen zur NS-Vergangenheit ihrer Firma und Familie? Und welche Bedeutung hat die Arisierung für das Verständnis des Holocaust und der deutschen Gesellschaft vor und nach 1945, konkret bis heute?  
Mit diesen Fragen beschäftigt sich Fleschs Vortrag im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit, wobei Flesch als außgesprochen spannender Erzähler gilt.  
 
> Jüdische Kultusgemeinde, Knielinger Allee 11, Karlsruhe, 19.00 Uhr.