Die 1940 in Linz geborene Valie Export hat als Pionierin der Medienkunst eines der bedeutendsten Werke der feministischen Kunst der Nachkriegszeit geschaffen. Ihre bahnbrechenden Filme und Performances in den 1960er- und 1970er-Jahren brachten eine neue Form des radikalen, verkörperten Feminismus nach Europa, der die Politik des Körpers im Verhältnis zu seiner Umwelt, Kultur und Gesellschaft untersuchte. Sie machte auch darauf aufmerksam, dass Frauen Zugänge zu Medien benötigen, um darin eine eigene Stimme erheben und die mediale Zukunft mitgestalten zu können. Diesen Aspekt ihres Werks dokumentiert besonders das umfangreiche Archiv im Valie Export Center in Linz, das den Grundstock einer Ausstellung im Badischen Kunstverein bildet, die als eine Art Herstory of Media Art gelesen werden kann. Zentrales Moment sind verschiedene Spuren und Verknüpfungen rund um Valie Exports nicht-realisiertes Filmskript „ALASKA“ (1987), das Frauenfiguren wie Ada Lovelace, Linda Lovelace, Unica Zürn, die mythische Autorin Danielle Sarréra und sie selber in einem virtuellen Begegnungsraum aufeinandertreffen lässt. Daran anknüpfend thematisiert die Ausstellung Exports sprach- und textbasierte Arbeiten: Notizen, Tagebuchaufzeichnungen, Manifeste, Filmskripte, Vorträge, theoretische Abhandlungen und Gedichte als Motor für Prozesse fortwährender (Selbst)Reflexion.
bis 1. Dezember 2024
Badischer Kunstverein
Waldstraße 3
Karlsruhe
Di-Fr 11-19 Uhr
Sa / So / Feiertage 11-17 Uhr
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Bild: Valie Export, Entwurf zu Stimmen aus dem Innenraum um 1988, VALIE EXPORT Center Linz, VEC.001.877.