Auch wenn die Werke von Frank Wedekind inzwischen als Schullektüre gelesen werden, so war der Autor zu seiner Zeit nicht unumstritten, hinterfragte er doch in seinen Werken wie „Frühlings Erwachen“ und „Lulu“ die zu seiner Zeit vorherrschenden christlich-bürgerlichen Moralvorstellungen und setzte diesen eine offene Darstellung von Sexualität und Enttabuisierung von Lust entgegen.
Das Theaterkollektiv Glossy Pain um die Regisseurin Katharina Stoll lässt Wedekinds weibliche Figuren aus „Lulu“, „Frühlings Erwachen“ und „Franziska“ in ihrer Überschreibung nach Wedekinds Dramen nun aufeinandertreffen und die Probleme verschiedener Generationen von Frauen verhandeln. Während Lulu sich der Projektionen der sie sexualisierenden Männer endlich entledigen will, hofft Wendla weiterhin auf guten Sex und Franziska will ihre #MeToo-Erlebnisse gehört wissen. kaho
> Badisches Staatstheater Karlsruhe/Studio, Hermann-Levi-Platz 1, 76137 Karlsruhe, 19.30 Uhr, weitere Termine im Kalenderteil