Bruno Jonas „Meine Rede“

Er gehört nicht zu den vielen Kabarettisten, die Kritik an der Ampel-Regierung gleich als rechte Gesinnung einstufen. Er hält auch zur Kabarettistin Monika Gruber, obwohl viele seiner Kollegen sich wegen ihrer Kritik an den unantastbaren Grünen von ihr distanziert haben. Jonas hat Rückgrat.  
Wer glaube Warnhinweise auf ältere Sendungen wie die von Harald Schmidt oder Otto anbringen zu müssen, der unterstelle den Leuten, dass sie Satire nicht richtig verstehen würden, meinte Bruno Jonas kürzlich in der BNN. Anspielungen, Übertreibungen und Doppeldeutigkeiten, überhaupt das Spiel mit der Sprache sind nach wie vor seine Stärke. Bruno Jonas wählt in seinem neuen Programm „Meine Rede“ Untertitel „Ein herrschaftsfreier Monolog für Fleischesser und Dieselfahrer - Vegetarier und Veganer willkommen-“ die Form der Rede und lässt sich dabei gedanklich von Ambrose Bierce leiten, der gesagt hat: Redekunst ist die Verschwörung von Sprache und Handeln, um den Verstand zu hintergehen. Das Angebot, um sich das Hirn vernebeln zu lassen, ist vielfältig. Wer achtet schon auf sprachmanipulative Strategien, wenn sie unterhaltsam sind? Kant hat fälschlicherweise geglaubt, der Mensch müsse sich aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit befreien. Heute befinden wir uns in einer Phase, in der sich der Mensch freiwillig in die Unmündigkeit aufmacht, weil es für ihn bequemer ist und mehr Spaß bringt.