Zum zehnten Mal lädt das Karlsruher Forum für freie Musik (FFMK) zum Festival für improvisierte Musik und hat gleich zum Auftakt einen Weltstar mit im Boot. Markus Stockhausen gilt nicht nur als einer der weltbesten Trompeter, er ist auch Komponist, Improvisator und ziemlich eigener Kopf. Aus dem von seinem Vater Karlheinz 1968 in die Welt gesetzten Begriff der intuitiven Musik hat er ein komplexes Konzept erarbeitet, das Musikerinnen und Musiker in einem Workshop am 21. und 22. November kennenlernen können. Am zweiten Workshoptag gibt es um 19 Uhr ein Abschlusskonzert, mit dem das Festival dann offiziell eröffnet wird. Dazu gibt es eine Ausstellungsvernissage mit Werken der Künstlermitglieder des FFMK.
Weiter geht es am Samstagnachmittag, 23. mit einem Kinderworkshop zum Musizieren mit klingenden Alltagsgegenständen.
Es ist ein Kennzeichen der frei improvisierten Musik, nicht nur konventionell auf Instrumenten miteinander zu spielen, sondern zumindest deren Klangmöglichkeiten zu erweitern oder ganz andere Klangerzeuger zu suchen. Diese Qualität gilt zumindest für alle drei musikalischen Gäste, die von Samstag bis Montag zu spannenden musikalischen Begegnungen laden. So am Samstag, 23. November (im KOHI), der in Berlin lebende Joke Lanz (Foto), der als Pionier der elektronischen Independent-Szene gilt und hochvirtuos mit zwei Plattenspielern umzugehen weiß, aus denen er famose Klänge zaubert. Die Möglichkeiten der menschlichen Stimme lotet die seit vielen Jahren in Deutschland beheimatete Amerikanerin Lauren Newton bis an die Grenzen aus, um wunderbare Lautgemälde zu fabrizieren (Sonntag, 24.11.). Montags ist dann beim Abschlusskonzert der französische Perkussionist Toma Gouband zu erleben. Seine Besonderheit ist das Spiel auf Klangsteinen unterschiedlichster Art und Form, die er mit dem normalen Drumset kombiniert. Das FFMK wäre nicht das FFMK, böte es nicht den eigenen MusikerInnen Platz für ihre Musik. So trifft Joke Lanz auf das Trio Les Garçons Florissant (Masahito Okamoto, Gitarre, Rainer Frank, Synth, Josef Steiner-Faath, Schlagwerk), Lauren Newton auf das Duo Gitarre im Quadrat von Cornelius Veit und Zafer Habasch, das mit dem Freiburger Schlagzeiger Klaus Wallmeier antritt, und am Abschlussabend ist die Stimme-Geige-Kontrabass-Formation T-rihjo um die Sängerin Rita Huber zu hören, die auf den Cellisten Fredi Alberti trifft. Zudem gibt es am Sonntag, 24. November, von 12-18 Uhr eine offene Session.
21. bis 25. November 2024
Orgelfabrik Karlsruhe (außer 23.11., 20 Uhr im KOHI)